Dramatischer Anti-Maidan in Charkow [Video aus YouTube]

Dramatische Szenen hat der ostukrainische Onlinesender 057.ua in der ostukrainischen Gebietshauptstadt Charkow eingefangen.

Wütende prorussische Demonstranten belagern hier die Regionalverwaltung und nehmen sie quasi ein. Evakuiert und geschlagen werden auf dem Weg nach draußen hier in Charkow verhasste Vertreter der neuen Euromaidan-Regierung. „Russland – Russland“-Rufe sind zu hören, die Stadt steht Kopf. Wir befinden uns hier wohlgemerkt NICHT auf der Krim sondern weit davon entfernt im wichtigsten Zentrum der Ostukraine. Ukrainische Fahnen werden zerrissischen, Russische auf dem Regierungsgebäude gehisst, die Bevölkerung klatsch Beifall bei der Aktion und danach den Aktivisten, die in vorderster Front „dabei“ waren.

Die Stimmung gegen die aktuelle ukrainische Regierung ist hier radikal negativ. Sollte Klitschko wegen der russischen Truppen auf der Krim wirklich die Mobilmachung der Ukrainischen Armee durchsetzen können, ist nicht nur mit einem Krieg, sondern mit einem Bürgerkrieg zu rechnen. Da der Film im Original von YouTube mit einer Altersbeschränkung versehen wurde haben wir das Video zweimal eingebettet, einmal das Original:

Spiegel des Videos bei der örtlichen Kommunistischen Partei:

http://www.youtube.com/watch?v=AZO9eaPMwgs&list=HL1393700915

Original des Videos auf der Seite von 057.ua

Im Gegensatz zu den Meldungen von ARD und ZDF berichten nicht russische Zeitungen über prorussische Unruhen in der gesamten Ostukraine, sondern Journalisten und Onlinezeitungen von vor Ort jeweils aus ihrer eigenen Stadt. Derartige Demonstrationen haben außerhalb der Krim auch in Odessa und Donezk stattgefunden (siehe eigener russland.RU-Artikel mit Videos dazu).

Es handelt sich hier bei aller Diskussion um die Gefährlichkeit des russischen Eingreifens nicht um Propaganda, sondern echten Unmut und Willen zur Unabhängigkeit der Ostukraine in der dortigen Bevölkerung. Wie stark er in den verschiedenen Regionen verhaftet ist, lässt sich in der aktuell verworrenen Situation nicht klären, nicht einmal von allwissenden Gebührenjournalisten aus Deutschland oder ihrer einseitig berichtenden Vorhut auf der Krim, die aktuell versuchen, diese Proteste in das Reich der Legende zu bewegen.

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