Donezk: Schönheitskonkurrenz in Militärklamotte [mit Video aus YouTube]

Ein etwas merkwürdige Event in Richtung Schönheitswettbewerb ging gestern im „Schachtjor Plaza“ Hotel in der Rebellenhauptstadt Donezk vonstatten.

Blumen der Republik in Tarnfleck

Veranstaltet wurde die „Blume der Republik“ – und gemeint war mit der Republik natürlich die der Rebellen im Donbass. Solche Events sind gerade in Osteuropa nichts ungewöhnliches und Schönheitskonkurrenzen an sich sehr beliebt – etwas derartiges hatte es dort bisher jedoch noch nicht gegeben. Die Blumen des Donbass blühen momentan in olivgrün. Die Teilnehmerinnen wird man wohl eher im Kampfanzug als mit Krönchen, Blümchen und gefrorenem Lächeln in Erinnerung behalten. Die Teilnehmerinnen waren in der Tat Soldatinnen von verschiedenen Einheiten der Rebellen, wie Oplot, Wostok oder Berkut und wurden auf der Veranstaltung ebenso im Abendkleid wie im Kampfeinsatz gezeigt. Letzteres geschah bei der Vorstellung mit Filmchen mit Waffe im Anschlag (hier Fotos der Onlinezeitung Politnavigator) und gab der Veranstaltung für ungeübte Betrachter schon fast einen surrealen Touch. Hier ein Video der Veranstaltung der von der Krim stammenden Nachrichtenangentur NewsFront

Die Kampfkluft als neue Donbass-Mode?

Auch der Moderator Puschilin war prominent und repräsentierte zuvor die Rebellen bei verschiedenen hochkarätigen Verhandlungen, bevor er jetzt die größte Soldatenschönheit kürte. Er sorgte für das Zitat des Tages, als er meinte, dass sich die hier präsentierten Heldinnen mittlerweile in der Kampfmontur wohler fühlten, als im Abendkleid und hohen Hacken, aber er sehr hoffe, dass das nur vorübergehend sei – so zitiert von der Charkower Onlinezeitung Nahnews, die ebenfalls in Donezk zu diesem außergewöhnlichen Ereignis zugegen war.

Na da können wir nur hoffen, dass die Donbass-Mädels bald doch wieder zu ihren hohen Hacken – oder was immer so sonst tragen – zurückkehren können, anstatt mit der Waffe im Anschlag in einem Bürgerkrieg zu kämpfen. Möge der Waffenstillstand halten und auch der Donbass in Zukunft wieder zu Misswahlen in Bikini und Abendkleid zurückkehren. Feministinnen mögen uns verzeihen – ein Ende dieser Veranstaltungen ist angesichts ihrer Popularität in Osteuropa generell sowieso nicht zu erwarten.

Roland Bathon – russland.RU

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