Donezk noch in Rebellenhand – Tote Zivilisten in Gorlowka [mit Videos]

Während die ukrainische Regierung und eine Reihe von westlichen Journalisten die Parole ausgaben, Donezk würde gerade erobert oder gar jeden Moment fallen, gaben führende Rebellen heute extra eine Pressekonferenz als Lebenszeichen.

An den ernsten Gesichtern der Rebellenführer lässt sich jedoch sehen, dass auch ihre Situation bei weitem nicht so souverän ist, wie sie in ihren Pressemeldungen gerne darstellen. Den Regierungstruppen sei es aber nach ihrer Auskunft nicht gelungen, dauerhaft erfolgreich ins Stadtgebiet einzudringen.

Während rund um die Stadt Kämpfe toben, tobt auch der Propagandakrieg. Während Westjournalisten immer wieder Erfolge der Regierungstruppen verkaufen, zitieren russische Staatsmedien Erfolgsmeldungen der Rebellen, vor allem solche über massenhafte Desertationen der Regierungssoldaten. Was wirklich passiert, ist wie immer nicht einfach heraus zu finden und keinesfalls mit dem Studium vom russischen Ersten Kanal oder ähnlich „vertrauenswürdigen“ Medien wie Bild-Zeitung, Tagesschau oder Spiegel

Gorlowka: Tote Zivilisten nach Artilleriebeschuss

Laut Tajmer aus Odessa und anderen Onlinezeitungen gab es am Wochenende heftige Kämpfe um Gorlowka bei Donezk. Gorlowka liegt unweit der für die Rebellen wichtigen Verbindungsstraße zwischen ihren Hochburgen Donezk und Lugansk. Die südukrainischen Webnews präsentiert zu ihren Informationen schockierende Bilder. Empfindliche Personen sollten sich in diesem Artikel keinesfalls die Aufnahmen anschauen, die mit einem „Sichtschutz“ zum anklicken versehen sind. Es handelt sich um Aufnahmen einer toten Mutter mit einem einjährigen Kind. Insgesamt sollen 10 bis 12 Zivilisten bei einem Artilleriebeschuss der Regierungstruppen ums Leben gekommen sein, darunter mehrere Kinder. Die Eroberung von Gorlowka sei den Regierungstruppen jedoch trotz der heftigen Angriffe nicht gelungen. Auch Amateurvideos über die Kämpfe sind natürlich wieder im Umlauf:

Kämpfe und Zerstörungen werden auch aus weiteren Orten der Region gemeldet wie Andrejewka:

Debazewo bei Gorlowka direkt an der Verbindungsroute (siehe Karte) konnten die Regierungstruppen erobern, was den Rebellennachschub nach Gorlowka gemäß Tajmer erschwert. In Gorlowka selbst bereiten sich die Rebellen auf Straßenkämpfe vor, da damit gerechnet wird, dass die Regierungstruppen versuchen werden, in die Stadt einzudringen.

Aktuell keine Untersuchungen an Absturzstelle MH-17

Nachdem Experten am Samstag mit den Rebellen eine ungehinderte Untersuchung der Absturzstelle der malaysischen Zivilmaschine MH-17 vereinbart hatten, kam es zu solchen bis heute nicht, da nach westlichen Agentur und Zeitungsmeldungen Kämpfe dort „ausgebrochen“ seien. Natürlich sind diese nicht einfach ausgebrochen, wie man vor Ort erfährt, sondern es gab einen neuen Angriff der Regierungstruppen auf dieses Gebiet im Süden der noch von Rebellen beherrschten Gegend, trotz einer vorher von Poroschenko zugesagten Waffenruhe. Aber aus der Tagesschau erfährt man ja zuverlässig, warum dort dennoch wieder gekämpft wird: Um den Experten eine ungehinderte Untersuchung der Absturzstelle zu ermöglichen.

 

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