Die Situation im Donbass ist nach heftigen Kämpfen in den letzten Tagen nun eher angespannt-ruhig. Überall bereiten sich die separatistischen Milizen auf den nächsten Angriff der Regierungstruppen und Nationalgarde vor.
Gespannte Ruhe und Großdemonstration in Donezk
Es ist bei einem solchen Angriff mit erneuten, erbitterten Kämpfen zu rechnen. Die Rebellen haben nach örtlichen Meldungen in Donezk auch Flugabwehr in Stellung gebracht. Der Überflug durch Regierungs-Kampfjets habe gestoppt. Die Straßen seien weitgehend menschenleer, Autos seien jedoch viele unterwegs. Darunter gäbe es zahlreiche Zivilfahrzeuge, die schweres Gerät der Milizionäre zu strategischen Punkten zur Verteidigung der Stadt fahren:
http://www.youtube.com/watch?v=nhlZyjCG_cY
Zur Unterstützung der Separatisten gab es eine Demonstration örtlicher Bergleute in der Stadt:
http://www.youtube.com/watch?v=HS0g26HBh3I
Der Flughafen wird derweil von Regierungstruppen beherrscht. Diese präsentieren dort einige russische Waffen als vorgebliche Beweise der Unterstützung der Separatisten durch Russland. Nicht nur wegen der weiten Verbreitung von Waffen russischer Bauart, auch wegen der generellen mangelnden Glaubwürdigkeit solcher Verlautbarungen durch die Kiewer Regierung zweifeln jedoch auch ukrainische Medien an diesen Berichten, sofern sie nicht zum Medienimperium von Poroschenko gehören.
Beschuss und Kämpfe in Slawjansk
Aus Slawjansk melden lokale Zeitungen Schusswechsel aus dem Bereich rund um den Bahnhof. Aus der Stadt wird weiter die Wiederaufnahme von Artilleriefeuer durch die sie einschließenden Truppen gemeldet. Die Separatisten erwarten auch hier in den kommenden Tagen einen Großangriff der Regierung. Es hat deshalb laut örtlichen Medien eine Evakuierungsaktion von Kindern aus der Stadt begonnen. Ein Video vom „Test“ eines großkalibrigen MGs aus Slawjansk ist aktuell ein großer YouTube-Hit in Russland:
Auseinandersetzungen in Dnjepropetrowsk – Verhaftungen in Odessa
Aus dem von den Regierungstruppen beherrschten Dnjepropetrowsk werden Auseinandersetzungen um eine Gebäude der Kommunistischen Partei gemeldet. Dies wurde von Anhängern der proukrainisch-rechtspopulistischen „radikalen Partei“ gestürmt. Inzwischen hat eine „Union der früheren sowjetischen Offiziere“ die Kontrolle über das Haus übernommen. In der Stadt, die als örtliches Hauptquartier des Euromaidan im Osten dient, stehen antimaidanische Gruppierungen unter starkem Druck. Auch das Team der ARD hat sich nach Ausbruch der scharfen Kämpfe in Donezk nach Dnjepropetrowsk abgesetzt, um sich von den dortigen Verbündeten schützen zu lassen. Auch aus Odessa meldet örtliche Presse die Festnahme von Antimaidanern durch Einheiten des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes.
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