Dmitri Mamin-Sibirjak („der Sibirer“) und Pjotr Boborykin, der vergessenste Schriftsteller seiner ZeitMamin-Sibirjak und Boborykin

Dmitri Mamin-Sibirjak („der Sibirer“) und Pjotr Boborykin, der vergessenste Schriftsteller seiner Zeit

Literaturessay von Hanns-Martin Wietek

Ob sie Oden an den Herrscher geschrieben, versteckte oder heftige Kritik an den Herrschern geübt oder journalistisch berichtet haben, ob sie ihre Meinung gefühlvoll, mit feiner Ironie und Satire, brutal und derb oder sachlich aufzeigend vertraten, ob sie aus dem Adel kamen, aus dem einfachen Volk, dem geistlichen Stand oder ob sie Wissenschaftler waren, ob ihr Thema das Bauerntum, der Adel, die Herrscher oder der europäische Westen war – immer sind die russischen Schriftsteller Chronisten ihrer Zeit, ja, quasi das Gewissen der russischen Volksgemeinschaft gewesen und das wollten sie auch sein, denn eine auch nur annähernd erfolgreiche politische Opposition gab es in Russland nie.

Wenn man nun diese Chronisten aus westeuropäischer Sicht (aber nicht nur, dasselbe gilt bis zu einem gewissen Grad auch aus russischer Sicht – hier kommt allerdings noch bewusste Geschichtsklitterung durch die sozialistische Literaturkritik hinzu) Revue passieren lässt – den Oden an den Herrscher schreibenden und zugleich als Wissenschaftler tätigen Lomonossow (*1711, †1765), den Geschichtsschreiber Karamsin (*1766, †1826), den romantisch-revolutionären Puschkin (*1799, †1837), den religiös-zeitkritischen, gegen das Bürokratentum anschreibenden Gogol (*1809, †1852), den tiefenpsychologisierenden Dostojewski (*1821, †1881), den bissigen Satiriker Saltykow-Schtschedrin (*1826, †1889), den journalistisch-sachlichen Leskow (*1831, †1895), den durch und durch adligen, vom russischen Bauerntum das Heil erwartenden Tolstoi (*1828, †1910), den ironischen, ja süffisanten Tschechow (*1860, †1904), den vom Recht besessenen Journalisten Korolenko (*1853, †1921) und den romantisch-sozialrevolutionären Gorki (*1868, †1936) (um nur an einigen die große Linie aufzuzeigen) – wenn man also diese (und alle anderen) Chronisten Revue passieren lässt und die Themen ihrer Werke betrachtet, so wird eine deutliche Lücke sichtbar: Ihre Themen sind der Adel (dekadent oder verherrlichend), selbstverständlich das Zarentum und die Religion, die Intelligenzija, die Bürokraten und der einfache Mensch und der meist duldsame, Gott und den Zaren liebende Bauer; aber dann taucht bei Gorki auf einmal eine sozial geknechtete und ausgebeutete Arbeiterschicht auf, die plötzlich aufbegehrt und von der vorher scheinbar nie die Rede war.

Diese Lücke füllen die im Schatten der Großen verschwundenen Dmitri Narkissowitsch Mamin-Sibirjak (*1852, †1912) und Pjotr Dmitrijewitsch Boborykin (*1836, †1921). Sie beschreiben die Welt der emporstrebenden Kaufmannschaft, der „del’cy(Geschäftemacher), der skrupellosen Finanzmanager (!) und der neuen Industriebarone (oder besser gesagt: Industriegötter, denn diese Unternehmer hatten unvergleichlich viel mehr Macht als die westeuropäischen – manche besaßen 40.000 leibeigene Arbeiter, die unter den unsäglichsten Bedingungen für ihren »Barin« schuften mussten) – sie beschrieben aber auch das Leben der Ausgebeuteten: die Armut, den permanenten Suff, die Brutalität untereinander, Prostitution … und die Hoffnung.

Mamin-Sibirjak und Boborykin waren zu ihrer Zeit viel gelesene, wenn auch nicht so hoch geschätzte Autoren wie Dostojewski, Tolstoi und Tschechow (wen wundert’s!). Bei uns sind sie völlig unbekannt und werden auch von der Literaturwissenschaft weitgehend ignoriert; Boborykin z. B. wird im größten deutschsprachigen Literaturlexikon Kindlers (22 Bände à jeweils ca. 1000 Seiten) nicht einmal erwähnt, dabei ist er der russische Schriftsteller mit dem umfangreichsten Werk – sein Schaffen füllt 100 Bände! Dabei kann man nur durch ihre Werke gnadenlos genaue, keiner Ideologie verpflichtete Berichte über die Situation im industriellen Russland, über den zügellosen Raubtierkapitalismus (!), der sogar die schlimmsten Zustände der beginnenden Industrialisierung in England noch übertraf, erhalten – spätere Berichte oder Werke sozialistischer Autoren sind fast immer ideologisch gefärbt.

Wie kam’s, dass man sie vergaß? Die Zeit der großen Realisten neigte sich mit Dostojewski ihrem Ende zu (siehe Essay Alexander III.); aus dem Realismus begannen Varianten wie der Naturalismus, dem Mamin-Sibirjak und Boborykin zuzurechnen sind, und der Symbolismus hervorzugehen. Den Anhängern der Klassiker Dostojewski, Tolstoi etc. und den adeligen Schichten waren Thematik und Stil der Naturalisten suspekt – die Zeit war mehr als turbulent und die gesellschaftliche und finanzielle Situation des Adels steuerte rasant auf den Abgrund zu –, und so las man zwar ihre Romane und Erzählungen, aber eher als nervenkitzelnde Gesellschafts- oder Heimatromane – die unangenehme Thematik war ja bekannt, man lebte schließlich in der Zeit, also interessierte mehr der „Plot“ (wie man heute sagt). Dann gab es da noch die infolge der Industrialisierung neu entstandene Schicht der Kaufmannschaft und der Finanzmanager, sie aber war das Ziel von Boborykins und Mamin-Sibirjaks Angriffen und konnte damit natürlich für beide keine Sympathien aufbringen. Den neuen sozialistischen Revolutionären hingegen waren sie zu lasch, weil beide gemäß der Prinzipien der Naturalisten jede Ideologisierung ablehnten. Und die Arbeiter hatten andere Sorgen, als zu lesen – soweit sie es überhaupt konnte.

Wie wenig die beiden von den hehren Literaturkritikern wahrgenommen wurden, geht aus einem Brief Gorkis an Tschechow vom Januar 1900 indirekt hervor, in dem er jubiliert, dass er, Tschechow, endlich dem Realismus den Garaus mache. Dass Boborykin und Mamin-Sibirjak dies eigentlich schon längst getan hatten, war ihm irgendwie entgangen. Der den Symbolisten nahe stehende, die Naturalisten ablehnende Literaturhistoriker und Übersetzer Alexander Eliasberg schreibt in seiner Russischen Literaturgeschichte (1922) über Boborykin: „(D)ie Zahl seiner Romane (hat) die Hundert längst überschritten. Vielleicht wird der zukünftige Kulturhistoriker aus ihnen manches schöpfen können, als Literatur sind sie unrettbar tot.“ [Hervorhebung von mir, hmw]

Die Naturalisten sahen es als ihre Aufgabe an, die gesellschaftliche Situation wissenschaftlich genau, also ohne jede Parteinahme, zu beschreiben. Hintergrund dieses Anspruchs ist die positivistische Philosophie von Auguste Comte (*1798, †1857), der zufolge sich die Menschheit in drei Stadien entwickelt: von der mythisch-theologischen Phase (Fetischismus, Polytheismus, Monotheismus) über die metaphysische (geprägt vom Antropomorphismus: allem auf der Welt, Belebtem und Unbelebtem, wird eine Seele zugesprochen) hin zur positiven, in der alles Existierende wissenschaftlich erfasst wird und in der man sich mittlerweile befindet. Mit dem Wissen über die natürliche Ordnung der Gemeinschaften (soziale Statik) und über die Fortschrittslehre (soziale Dynamik, sich ergebend aus dem fortwährenden Wechsel zwischen Entwicklung und Auflösung) könne das Leben in der industriellen Welt erklärt und gesteuert werden, so Comte. Eine weitere Grundlage der naturalistischen Methodik in der Literatur ist die Evolutionslehre Charles Darwins (*1809, †1882), die er in Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl (1859) niedergelegt hat. Hippolyte Taine (*1828, †1893) hat die Theorien auf die Kunst übertragen und postuliert, in jedem Kunstwerk müssten stammesbiologische Erbfaktoren, lebensgeschichtliche Umwelt und zeitgeschichtliche Situation zusammenwirken.

Mit diesem wissenschaftlichen Rüstzeug betrachteten und beschrieben die Naturalisten wie Boborykin und Mamin-Sibirjak ihre Welt und das Zeitgeschehen. Der literarische Hauptvertreter dieser Richtung war der Franzose Émile Zola (*1840, †1902), und Boborykin nannte man den »russischen Zola«. Der größte deutsche Naturalist war Gerhart Hauptmann (*1862, †1946), dessen packende Dramen Vor Sonnenaufgang (1889) oder Die Weber (1892) wie auch viele andere auch heute noch (oder wieder?) unter die Haut gehen.

Pjotr Dmitrijewitsch Boborykin (*15. jul. / 27. greg. August 1836 in Nižni-Novgorod, †12. August 1921 greg. in Lugano) stammte aus einer reichen, adeligen Gutsbesitzersfamilie; sein Stammbaum lässt sich angeblich bis in das 14. Jahrhundert zurück verfolgen, wo 1380 Fürst Dimitri Michailowitsch Bobrok-Volynskij als Heerführer unter Dimitri Donskoi in der Schlacht bei Kulikowo entscheidend zum Sieg über die Tataren beigetragen haben soll (er kommandierte den rechten Flügel des Heeres von Donskoi).

Nach seiner Schulzeit auf dem Gymnasium studierte er ab 1853 in Kasan Jura und Chemie und wechselte 1855 an die mathematisch-physikalische und später an die medizinische Fakultät der Universität Dorpat. Schon als Student verfasste er ein Lehrbuch für Physiologische Chemie und übersetzte naturwissenschaftliche Studien aus dem Französischen. Gleichzeitig schrieb er kleinere Komödien, die im Studententheater aufgeführt wurden. Mit odnodvorec (dt. Einhöfer) hatte er so großen Erfolg, dass er beschloss, Schriftsteller zu werden. 1860 zog er nach St. Petersburg, legte 1861 an der dortigen Universität noch sein Examen in Jura ab und veröffentlichte ab diesem Zeitpunkt seine Werke in der Biblioteka dlja čtenija (dt. Lesebibliothek). 1863 erbte er 60.000 Rubel und kaufte die Zeitschrift; als ihr Herausgeber aber hatte er kein „glückliches Händchen“: Die ganz großen Namen wollten nicht bei ihm veröffentlichen, also nahm er recht wahllos alle Autoren an, was ihm bald den Ruf eintrug, reaktionär zu sein. 1864/65 gab er dann auch noch den ideologisch heiß umstrittenen Roman Nekuda (dt. Titel Ohne Ausweg; auch: Die Sackgasse) von Leskow heraus, was ihm endgültig das Genick brach: Im Mai 1865 musste er angesichts riesiger Schulden die Zeitschrift liquidieren und vor seinen Gläubigern ins Ausland fliehen, nach Paris. Dort verdiente er sein Geld mit journalistischen und literarischen Arbeiten. Er beschäftigte sich intensiv mit der Philosophie des Positivismus, insbesondere mit Auguste Comte und Hippolyte Taine. Der Positivismus lag seinem Denken als ausgebildeter Naturwissenschaftler sehr nahe und schon 1867 veröffentlichte er einen Artikel zu diesem Thema. 1868 lernte er in London die liberalen Philosophen Stuart Mill und Herbert Spencer kennen, deren Werke und Vorstellungen wesentliche Grundlagen des Naturalismus geworden waren; Mill mit seiner utilitaristischen Ethik, der zufolge eine Handlung dann als gut zu beurteilen ist, wenn sie nützlich ist, und Spencer mit seinen Schriften Soziale Statik (1851) und Die Soziale Dynamik (1860) (s.o.).

Zeitgleich zu seinen philosophischen Studien arbeitete Boborykin als Auslandskorrespondent für russische Zeitungen und nahm in dieser Eigenschaft an den Kongressen der Ersten Internationale 1868 in Brüssel und 1869 in Basel teil; aufgrund seiner Berichterstattung begann eine persönliche Freundschaft mit Alexander Herzen. 1870/71 war er Kriegsberichterstatter im deutsch-französischen Krieg und studierte außerdem in Paris Theaterwissenschaften. In den Otečestvennye zapiski (dt. Vaterländische Annalen) unter Nekrassow publizierte er ab 1870 viele seiner Romane, hatte aber in dem ebenfalls für die Zeitschrift tätigen Saltykow-Schtschedrin einen strengen, ihm feindlich gesinnten Kritiker, der nach Nekrassows Tod 1878 die Zeitschrift übernahm und ihn 1881 dann auch „herausboxte“.

In den 1870er-Jahren hielt sich Boborykin wieder verstärkt in Russland auf. 1873 machte er erneut eine Erbschaft, die ihn von seiner Schuldenlast befreite. Er veröffentlichte in vielen russischen Zeitschriften und Tageszeitungen, was zu einer ungeheuer großen Menge an Veröffentlichungen führte, die aber immer – dem Medium gemäß – recht kurzlebig und wenig nachhaltig waren. Ein Grund, weswegen ihn viele seiner Schriftstellerkollegen verspotteten. Nach 1891 hielt sich Boborykin meist im Ausland auf, kehrte aber immer wieder, wenn auch nur für kurze Zeit; nach Russland zurück. 1900 – im Jahr seines 40. Schriftstellerjubiläums – wurde er auf Vorschlag von Tschechow und Tolstoj zum Ehrenmitglied der russischen Akademie der Wissenschaften ernannt; dass er 1902, nach Gorkis Ausschluss aus der Akademie, nicht wie Tschechow und Korolenko seine Mitgliedschaft zurückgegeben hat, hat man ihm schwer verübelt. Ebenfalls 1900 hat er in Brüssel noch eine öffentliche Vorlesung gehalten, bei der er als „le Zola russe“ angekündigt wurde; danach nahm seine Schaffenskraft aufgrund von Krankheit und besonders zunehmender Sehschwäche rapide ab. 1913 verließ er Russland und sollte nie wieder dahin zurückkehren; über Baden-Baden und Bad Ems fuhr er nach Rom, ab 1915 lebte er in Lugano, wo er 1921 im Alter von 85 Jahren starb.

Boborykins Werke füllen – wie schon erwähnt – über 100 Bände, es ist unmöglich, in diesem Rahmen auch nur annähernd erschöpfend auf sie einzugehen, zumal nur ein Bruchteil von ihnen in deutscher Sprache erschienen ist und das meist um die Jahrhundertwende, so dass die Bücher heute kaum noch auffindbar sind. Von den auf Deutsch erschienen Werken sind zu nennen: Pered čem-to (Am Scheideweg, um 1900 übersetzt), Kitaj-gorod (1895 übersetzt; dt. auch: Kitaj-Gorod), Vasilij Tėrkin (dt. Titel Wassilij Tjorkin, 1895 übersetzt) und Žertva večernjaja (Das abendliche Opfer, vermutlich um 1900 übersetzt). Nicht ermittelbar sind aufgrund der willkürlichen deutschen Titelgebung und der (zumindest hier in Deutschland) mangelnden Zugänglichkeit der Originalliteratur (sowie der Tatsache, dass bibliografische Angaben in den Büchern um die Jahrhundertwende nicht üblich waren) die Originaltitel zu den ebenfalls nennenswerten Veröffentlichungen Die Unverbesserlichen (übersetzt um 1900), An der Seite des Mörders (übersetzt um 1900), Am Herde (übersetzt 1924).

Allein eines Romanes wegen aber lohnte es sich schon, die mühevolle Kleinarbeit des Recherchierens über diesen Schriftsteller auf sich genommen zu haben: Es ist dies der Roman Kitaj-Gorod – Roman aus dem Moskauer Kaufmannsleben, 1882 im Original, 1895 in der Übersetzung von Erwin Bauer erschienen. Schon die Recherchearbeit, die nötig war, um an diese deutsche Übersetzung zu kommen, war abenteuerlich: Lediglich in der Universitätsbibliothek Frankfurt a. M. gibt es im Archiv ein Exemplar aus der Rothschildbibliothek, weltweit ist es sonst in keinem Katalog verzeichnet. Diese Rarität wird natürlich nur in den dortigen Lesesaal ausgegeben, allerdings kann man eine digitale oder gedruckte Kopie erhalten.

Kitaj-Gorod – Roman aus dem Moskauer Kaufmannsleben ist ein einzigartiges sowohl historisches als auch literarisches Dokument und ein nicht nur dem Maßstab der Naturalisten nach spannend geschriebener Roman. Die Handlung als solche ist relativ schnell erzählt:

Ein junger, studierter und gebildeter, aus dem verarmenden Adel stammender Mann, Andrej Dimitritsch Paltussow, erkennt, dass der Adel durch seine vornehme Borniertheit einerseits und durch seine maßlose Verschwendungssucht und Unfähigkeit andererseits immer mehr an Bedeutung, Einfluss und Besitz verliert. Die „Neuen Menschen“ sind die „Geschäftemacher“ der Kaufmannschaft (heute bekannt unter der russischen Bezeichnung „Bisenessmen“), es sind die Großkaufleute, Finanziers und Börsianer; sie haben nicht nur die Macht des Adels übernommen und kosten sie aus, sie übertreffen den Adel auch an Reichtum, den sie deutlich vor sich hertragen. Paltussow beschließt, sich von den Konventionen eines Edelmannes zu befreien und mit den Mitteln und auf den Wegen dieser Geschäftemacher selbst sein Glück zu machen, notfalls auch mit nicht ganz lauteren Methoden, und dabei wenn möglich den Geschäftemachern zu schaden. Beigesellt ist ihm sein alter Studienkollege Iwan Alexejewitsch Piroschkow – natürlich auch von altem Adel –, den er als Freund und hochgelehrten Menschen schätzt. Dieser hält die Tugenden seines Standes hoch, versucht jeden Kontakt mit diesen „Neuen Menschen“ zu vermeiden, leidet aber gleichzeitig, wenn er zusehen muss wie sein Stand untergeht – „Geschäfte machen“ ist für ihn ein barbarisches Verhalten. Er steht immer etwas im Hintergrund des Geschehens, quasi als Paltussows Gewissen.

Paltussow scheitert letztendlich moralisch. Er hat mit fremdem Geld und der mündlichen Generalvollmacht einer in ihn verliebten Kaufmannsfrau eine Aktion zu seinem Vorteil ausgeführt, wovon aber diese Frau nichts wusste. Dann stirbt plötzlich jene, die ihm mit dem Gedanken an eine künftige Heirat vorbehaltlos vertraut hatte, und Paltussow soll das Geld, das er vorübergehend (wie er es vor sich selbst rechtfertigt) für sich verwendet hat, auf den Tisch legen. Dass er mit dem Geld nach eigenem Gutdünken handeln durfte, kann er nicht beweisen, und so wandert er wegen des Verdachts der Veruntreuung ins Gefängnis. Durch juristische Findigkeit kommt er zwar frei und gelangt durch die Heirat mit einer anderen Kaufmannsfrau (zumindest kann man dies nach Lage der Dinge im Roman vermuten) zu Vermögen, moralisch ist er jedoch „angezählt“ und weit von den ethischen Normen seines Adelsstandes – die er ja durchaus befürwortet – entfernt. Sein Freund Piroschkow schüttelt angewidert von dieser Zeit den Staub von seinen Füßen und möchte sich ins Ausland zurückziehen.

Mit den wissenschaftlich exakten Methoden des Naturalismus beobachtet Boborykin das Umfeld, die Personen und das Geschehen und entwirft sozusagen ein Bild der Zeit, der Stadt Moskau und ihrer Menschen; dabei gibt er wieder, was sich abspielt – es ist ein kulturgeschichtliches Gemälde. Gleichzeitig aber ist es auch ein spannend geschriebener Roman, wenn man sich vom „action-Wahn“ unserer Zeit befreien kann und sich auf die sich langsam entwickelnde Handlung und die mit Liebe am Detail gezeichneten Einzelheiten einlässt. Das Grundgerüst des Romans, auf dem sich das Bild entwickelt, sind wie in jedem Roman die menschlichen Stärken und Schwächen wie Liebe, Hass, Gier, Vertrauen, Eitelkeit, Güte etc.
Hinzuzufügen ist noch, dass auch die Übersetzung für sich schon ein zeitgeschichtliches Dokument ist: Es ist die Sprache genau dieser Zeit, sie ist – ohne antik zu wirken – nahe am Original und verstärkt für uns heutige Leser den Eindruck von dieser Zeit und ihren Menschen.

So viel zu Pjotr Dmitrijewitsch Boborykin. Es gäbe noch viel zu ihm zu sagen, zu seiner Person, seinem Leben und zu seiner späteren Rezeption in der sowjetischen Zeit und auch zu den auf Deutsch erschienenen Romanen und Erzählungen. Vielleicht ist – wie schon Alexander Eliasberg 1922 schreibt – der kulturgeschichtliche Aspekt ein Anreiz für Wissenschaftler und Publizisten, sich verstärkt mit Boborykins Werk zu beschäftigen, wenn sich schon die Literaturwissenschaft mit dem russischen Naturalisten schwer tut. (In diesem Zusammenhang sei Frau Kirsten Blank gedankt, die 1990 die Dissertation P. D. Boborykin – Studien zur Theorie und Praxis des naturalistischen Romans in Rußland geschrieben hat.)

Nun zu Dmitri Narkissowitsch Mamin-Sibirjak (*25. Oktober jul. / 6. November greg. 1852 im Dorf Visim, Gebiet Ekaterinburg (Swerdlowsk), † 2. jul. / 15. greg. November in St. Petersburg).

Der Geburtsort von Dmitri Mamin ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein einmal gemachter Fehler über Generationen von Wissenschaftlern hinweg vererbt. Irgendjemand hatte „in Erdkunde nicht gut aufgepasst“ und am Fluss Kama im Gouvernement (heute „Oblast“) Perm das Dorf Visim gefunden; dass Perm nicht in Sibirien liegt, ist ihm nicht aufgefallen, und auch nicht, dass es dort im Dorf Visim kein Hüttenwerk namens Visimo Šajtansk (gesprochen Wissimo-Schajtansk) gibt.
Der in fast allen Nachschlagewerken angegeben Geburtsort „Wissimo-Schajtansk“, Oblast (Gebiet) Perm ist also falsch; Mamin wurde im Dorf Visim am Westhang des südlichen Ural, etwa 100 km nordnordwestlich von Ekaterinburg im gleichnamigen Gouvernement (resp. Oblast Swerdlowsk) geboren. In diesem Dorf hatte der Industriemagnat Demidow ein Hüttenwerk mit Siedlung errichtet, das den Namen Visimo Šajtansk erhielt. Mamin-Sibirjak selbst schreibt, dass er, wenn er aus seinem Haus nach Osten schaute, die grünen Hügel des Ural vor Augen hatte und im Westen vor ihm eine endlose, weite Ebene lag. Das Dorf Visim im Oblast Perm liegt etwa 150 km westlich des Ural am Fluss Kama in der weiten Ebene des europäischen Russland; von dort konnte er ganz sicher nicht jene grünen Hügel sehen. Ein weiterer deutlicher Beweis gegen Perm ist der Beiname „Sibirjak“ (dt. der Sibirer), den sich Mamin später zugelegt hat – und das mit berechtigtem Stolz, denn er war zu dieser Zeit der einzige Schriftsteller Russlands, der aus Sibirien stammte. Diesen Beinamen hätte er sich nicht geben können, wenn er im Oblast Perm geboren wäre, denn Perm gehört nicht zu Sibirien, Ekaterinburg dagegen schon.

Zurück zur Person. Nicht nur seine geografische Herkunft war eine Besonderheit, auch seine familiäre war eine seltene: Mamin stammte aus einer Fabrikpfarrersfamilie. Und er ging auch zuerst einmal in die Fabrikarbeiterschule; in dieser Zeit erlebte er das Ende der Leibeigenschaft. In seinem dritten großen Uralroman Tri Konca (1890, dt. Drei Enden – leider unübersetzt) schildert er den Tag im Jahr 1861, „als die Freiheit kam“, wie die Kirchenglocken läuteten, die Ikonen auf die Straßen getragen wurden, die Kirchenfahnen im Wind flatterten und das Volk auf dem Kirchplatz kniend und weinend hörte, wie der Pfarrer das Manifest des Zaren »Bekreuzige dich, russisches Volk … !« verlas. Ein Tag, der dem damals Neunjährigen ein Leben lang in Erinnerung blieb.

Von 1866 bis 1868 ging Mamin dann auf ein theologisches Seminar in Ekaterinburg und anschließend bis 1872 auf ein ebensolches in Perm. Danach erfüllte sich endlich sein Wunsch, in St. Petersburg studieren zu können. Vier Jahre lang studierte er hier Tiermedizin (zur Medizin soll er nicht zugelassen worden sein, da er im Verdacht stand, revolutionäre Ideen zu haben) und wechselte anschließend ohne Abschluss zur juristischen Fakultät. Auch hier aber blieb er nicht lange, denn schon nach einem Jahr musste er Petersburg aus Krankheitsgründen und wegen finanzieller Schwierigkeiten verlassen und in seine Heimat zurückgehen. Das fiel ihm nicht schwer, denn sein Leben in Petersburg war ganz und gar nicht so, wie er es sich erträumt hatte: Bettelarm lebte er hier und konnte sich nur mit Müh und Not über Wasser halten. Gebracht aber hatte es ihm immerhin den Wunsch zu schreiben, und er versuchte sich noch dort an kleinen literarischen Arbeiten, aber die großen Schriftsteller seiner Zeit machten ihn mutlos. In seinem autobiografischen Roman Čerty is žizin Pepko (1894, dt. Züge aus dem Leben Pepkos – nicht übersetzt) drückt er die Mutlosigkeit in dieser Zeit aus.

Kurz nach seiner Rückkehr in die Heimat 1877 starb sein Vater und er musste nun für die Familie sorgen. Bis 1880 unternahm er dann viele Reisen in der Uralregion, um ihre Geschichte, ihre Wirtschaft, die ethnografischen Gegebenheit und vor allem das tägliche Leben zu studieren, denn er hatte sich vorgenommen, darüber zu schreiben. Und er hatte damit Erfolg: Kleineren Erzählungen wie Ot Urala do Moskvy (1882/83, dt. Vom Ural nach Moskau – nicht übersetzt) folgten seine großen Werke: der Roman Privalovskie milliony (1883, dt. Titel Die Priwalowschen Millionen), der ihn schlagartig in aller Munde brachte, dann Boicy (1883, dt. Krieger – nicht übersetzt), Gornoe gnezdo (1884, dt. Titel Das Bergnest), Dikoe sčast’e (1884, dt. Wildes Glück – nicht übersetzt), Na ulice (1886, dt. Auf der Straße – nicht übersetzt), Tri konca (1890, dt. Drei Enden – nicht übersetzt), Ural’skie rasskazy (1888/89, dt. Titel Erzählungen aus dem Ural), Zoloto (1892, dt. Titel Gold), Ochononiny brovi (1892, dt. Die Ochoninschen Augenbrauen – nicht übersetzt), Chleb (1895, dt. Titel Korn), Okolo gospod (1900, dt. Um die Herren herum – nicht übersetzt) und in den Jahren 1894 bis 1896 Kindererzählungen wie Alėnuškiny skazki (dt. Titel Märchen für Aljonuschka) und weitere Erzählungen und Tiermärchen. (Die Aufzählung ist nicht vollständig.)

1890 ließ er sich von seiner ersten Frau, die er kurz nach seiner Rückkehr in die Heimat geheiratet hatte, scheiden, heiratete die Schauspielerin Abramova aus Ekaterinburg und zog mit ihr nach St. Petersburg; sie bekamen die Tochter Aljonuschka. Schon nach einem Jahr starb seine Frau. Danach ging er wieder in die Heimat zurück, zog aber 1908 endgültig nach St. Petersburg, wo er 1912 starb.

Aus gutem Grund hatte Dmitri Mamin viele ausführliche Reisen zu Studienzwecken in den Ural unternommen, denn er hatte beschlossen, über seine Heimat zu schreiben. Über das europäische Russland hatten schon viele und große Schriftsteller geschrieben; über den Ural, die Grenze zwischen Europa und Asien, noch niemand. Im Vergleich zu den manchmal trostlosen Weiten der europäischen russischen Tiefebene gab es hier eine gewaltige, abwechslungsreiche Landschaft von unvergleichlicher und kontrastreicher Schönheit. Das war das Eine. Gleichzeitig aber war es ein zum Teil noch wenig erforschtes Gebiet, in dem fast archaische asiatische Ursprünglichkeit mit modernster industrieller Entwicklung zusammenprallte; hinzu kam, dass der Zar weit weg war und daher ganz eigene Gesetze galten. Und es war (und ist) ein an Bodenschätzen ungeheuer reiches Gebiet: Da war zum einen Gold, das einen wahren Rausch auslöste und wie in Amerika unzählige Menschen in den Ruin trieb, während einige wenige zu sagenhaftem Reichtum kamen; es gab Edelsteine (auch heute noch ertragreiche und berühmte Lagerstätten) und es gab Eisen und viele andere Erze, die für die rasant fortschreitende Industrialisierung dringend gebraucht wurden. Südlich und südöstlich schließlich lagen die weiten Gebiete der „schwarzen Erde“, die massenhaft Frucht hervorbrachten, ohne dass man sich groß anstrengen musste.

Der Zusammenprall von archaischer Vergangenheit mit der modernen industriellen Zukunft trieb die durch Industrialisierung zwangsläufig entstehenden Probleme im Ural auf die Spitze. Nirgendwo sonst konnte man die zukünftigen Probleme besser erkennen als hier. Ein Beispiel: Den Demidows gehörten Gebiete von der Größe europäischer Länder, mit allem, was darauf stand: Dörfer, Berge Flüsse –einfach alles. Bis zur Aufhebung der Leibeigenschaft (1861) besaßen sie bis zu 40.000 „Seelen“, leibeigene Arbeiter, die täglich zwölf Stunden zu arbeiten hatten und gleichzeitig auch noch Land bewirtschafteten – zur Erntezeit schloss Demidow für einige Wochen die Hütten- und Bergwerke, damit seine Arbeiter die Ernte einfahren konnten, von der die Familien lebten. Peter der Große hatte ihnen das Recht genommen, ohne Erlaubnis des „Barin“ ihren Wohnort zu verlassen, sonst wären sicher schon damals viele „auf Wanderschaft gegangen“, wie sie es später auch taten.

Hüttenwerke, Bergwerke und industrielle Anlagen waren natürlich auf schnellsten Profit ausgerichtet, was entsprechend lasche Sicherheitsvorkehrungen bedingte. Die Liste der „Zustände“ könnte endlos weitergeführt werden. Die sozialen Bedingungen waren erbärmlich: Die Menschen schufteten und soffen sich zu Tode, das Recht des Stärkeren war erbarmungslos, es herrschte die Gier nach Besitz, es gab Neid, Prügel und Schlägereien in der Familie, Prostitution, dazu kamen unterschiedliche religiös und ethnisch geprägte Einstellungen. In Tri Konca – Drei Enden; gemeint sind drei Bevölkerungsgruppen: die Altgläubigen, die Ukrainer und die europäischen Russen (meist zur Arbeit hierher verbannte Sträflinge) – beschreibt Mamin-Sibirjak das „Zusammenleben“ dieser religiösen und ethnischen Gruppen sehr eindringlich.

Mamin beschreibt seine Welt als analytisch ausgebildeter Wissenschaftler und Schriftsteller naturalistischer Prägung, also ohne Partei zu ergreifen, geschweige denn eine ideologische Position zu beziehen. In seinen einzelnen Romanen verändert er lediglich die Blickrichtung: Einmal stellt er die Magnaten ins Zentrum seiner Betrachtung, einmal die Gutsbesitzer, dann die Arbeiter, die skrupellosen Geldgeber, reformwillige aber -unfähige Adlige, die wilden Goldgräber, die Bauern, usw.; von allen Seiten beleuchtet er das Geschehen und zeichnet damit ein präzises Bild dieser Zeit des Umbruchs in Russland. Und dieses präzise Bild ist – wie bei Boborykin – eingefasst in eine spannende Handlung, die meist nicht in einem „Showdown“ endet, sondern in der die einzelnen „Mitwirkenden“ zu ihrer Bestimmung finden.

Ein von Mamins erschreckendsten Romane ist Chleb (dt. Titel Korn). Auf den ersten Blick liefert er „nur“ eine Beschreibung der Umwälzungen, die im Getreidehandel vor sich gingen, als durch die Industrialisierung der Mühlen die rein bäuerliche, selbstversorgende Landbewirtschaftung in die kommerzialisierte überging. Der Bauer produzierte jetzt nicht mehr nur zur Selbsternährung oder um sich das kaufen oder ertauschen zu können, was er brauchte. Die Mühlenbesitzer und Getreideeinkäufer kauften von den Bauern mit Geld so viel Korn, wie sie bekommen konnten, denn sie trieben mit dem Mehl landesweit Handel. Soweit, so gut – ein notwendiger Übergang von der Selbstversorgung zur Volkswirtschaft. Schockierend aber ist, dass aus den Bauern das letzte Getreide herausgelockt wurde, die Bauern verführt wurden, so viel wie möglich zu produzieren mit Mitteln, die ja nur auf einen relativ geringen Ertrag (eben zur Selbstversorgung) ausgerichtet waren. Die Folge war selbst in den Schwarzerdegebieten immer schlechterer Ertrag, der letztlich nicht einmal mehr für die Bauern selbst zum Leben reichte; es wurde keine Vorsorge (Saatgut) für das kommende Jahr getroffen und nach schlechten Erntejahren, die auch durch Zukauf aus fernen Gebieten nicht ausgeglichen werden konnten, gab es immer wieder und in den verschiedensten Gebieten Russlands riesige Hungersnöte – es starben Millionen von Menschen. Gleichzeitig trieben die Getreidehändlerkonzerne eine rücksichtslose Preispolitik, durch die sie riesige Gewinne einfuhren und gnadenlos alle kaputt machten, die ihnen nicht genehm waren.

Das Allererschreckendste an diesem Roman ist jedoch, dass man, wenn man den Roman heute liest und das Wort „Getreide“ im Denken der damaligen Konzern- und Finanzmanager durch das Wort „Finanzprodukte“ ersetzt, ein Déjà-vu-Erlebnis hat und glaubt, Mamin-Sibirjak habe unsere weltweite Finanzkrise miterlebt. Der archaische Wildostkapitalismus gleicht dem westlichen Raubtierkapitalismus der Finanzmanager aufs Haar – und dazwischen liegen wohlgemerkt 150 Jahre. Ein Unterschied besteht allerdings: Jene von einst wurden durch die Revolution bestraft.

Literatur zu Boborykin und Mamin-Sibirjak 

Kirsten Blank: P. D. Boborykin – Studien zur Theorie und Praxis des naturalistischen Romans in Rußland (1990)
Erika Wischer [Hrsg.]: Geschichte der Literatur Band V (1988)
Alexander Eliasberg: Russische Literaturgeschichte (1922)
Reinhard Lauer: Geschichte der russischen Literatur – Von 1700 bis zur Gegenwart (2000)

Russischsprachige Literatur im Internet:
<a href=“http://www.peoples.ru/art/literature/prose/publicist/petr_boborykin/index1.html“ target=_blank><font color=“blue“ face=Arial size=2>www.peoples.ru/art/literature/prose/publicist/petr_boborykin/index1.html</font></a>
<a href=“http://az.lib.ru/b/boborykin_p_d/text_0080.shtml“ target=_blank><font color=“blue“ face=Arial size=2>http://az.lib.ru/b/boborykin_p_d/text_0080.shtml</font></a>
<a href=“http://www.pseudology.org/Literature/Boborykin_PD.htm“ target=_blank><font color=“blue“ face=Arial size=2>www.pseudology.org/Literature/Boborykin_PD.htm</font></a>
<a href=“http://geo.1september.ru/article.php?ID=200300603″ target=_blank><font color=“blue“ face=Arial size=2>http://geo.1september.ru/article.php?ID=200300603</font></a>

Übersetzte Werke von Mamin-Sibirjak (auch Ssibirjak):
Dmitrij Mamin-Ssibirjak: Die Priwalowschen Millionen, Manesse Verlag 1953 [Originaltitel: Privalovskie milliony (1883), übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Bruno Goetz]
Dmitrij Mamin-Ssibirjak: Gold, Manesse Verlag 1956 [Originaltitel: Zoloto (1892), übersetzt von Anne Bock, mit einem Nachwort von Kurt Friedlaender]
Dmitri Mamin-Sibirjak: Das Bergnest, Rütten & Loening 1959 [Originaltitel: Gornoe gnezdo (1884), übersetzt von Hertha von Schulz]
Dmitri Mamin-Sibirjak: Korn, Rütten & Loening 1954 [Originaltitel: Chleb (1895), übersetzt von Hertha von Schulz]
Dmitri Mamin-Sibirjak: Die Begegnung, Erzählungen aus dem Ural [Originaltitel: Ural’skie rasskazy (1888/89)]
Dmitri Mamin-Sibirjak: Märchen für Aljonuschka [Originaltitel: Alënuškiny skazki (1894–1896)]

Die Werke von Boborykin, die in deutscher Sprache vorliegen, wurden im Text genannt.

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