[Arno Klönne] Eine unendliche Geschichte ausländischer Interventionen
Ein Ende der blutigen Konflikte in der Ukraine ist nicht abzusehen, Anzeichen für eine politische und wirtschaftliche Sanierung des Landes sind nicht zu erkennen. Die Meinungsführer in den deutschen Medien klagen den russischen Präsidenten als den Alleinschuldigen an. Soweit überhaupt nach historischen Hintergründen der gegenwärtigen Schrecklichkeiten gefragt wird, kommt russischer Imperialismus in den Blick, vom Zarenreich bis zu Stalins mörderischer Politik gegen die Kulaken. Diese Sicht auf osteuropäische Geschichte ist selektiv, sie verdeckt: Schon seit den Zeiten vor dem Ersten Weltkrieg war die Ukraine ein Objekt der Begehrlichkeit auch für staatliche Machtinteressen, die nicht in Russland beheimatet waren.
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