[Von Felix Schultess] – Denk ich an Viehzucht in Russland, so treten mir unwillkürlich eine Reihe von Bildern vor Augen: brüllende Milchkühe, ihren Qualen überlassen, da die Melker betrunken sind oder frei haben … dazu das landschaftsprägende Bild verlassener Kuhställe, umwuchert von Herkulesstauden.
Letzte Woche war ich wieder auf einer kleinen Rundfahrt durch den Südwesten Russlands auf dem Weg nach Pogar. 500 Kilometer sind keine Entfernung in diesem Land, deshalb nenne ich das einen Ausflug. Pogar ist ein kleines, 9.999 Seelen starkes Großdorf mit eigenem Bahnhof und, man staune, fünf arbeitenden Betrieben. Ein Kartoffelflockenwerk, eine Zigarrenfabrik, ein Nähwerk und und und.
Auch auf dem Weg nach Pogar waren die Mahnmale der Zwangskollektivierung und landwirtschaftlichen Misswirtschaft, der Ineffizienz von Kolchose und Sowchose, ein fester Bestandteil der Landschaft. Alles beim Alten. Und Gott sei Dank kein Anlass zur Unruhe.
weiter bei den Deutsch-Russischen Wirtschaftsnachrichten >>>
COMMENTS