Die polnische Alternative oder Das Leben nach AirBerlin

Das waren noch Zeiten, als Kaliningrad über eine eigene Fluggesellschaft mit der Bezeichnung „KD-Avia“ verfügte und mit jedem Flugzeug was in München, Berlin, Düsseldorf, Hamburg landete, daran erinnerte, dass es uns gibt – uns Kaliningrad, getrennt vom russischen Mutterland, liebevoll umarmt von der Europäischen Union und jetzt auch der NATO. Aber im Jahre 2008 war es Schluss mit lustig, denn „KD-Avia“ wurde für bankrott erklärt. Man hatte sich wohl übernommen und sich auch im sonstigen Geschäftsgebaren nicht nur Freunde geschaffen.

Dann gaben sich andere Fluggesellschaften die Klinke in die Hand: die SAS kehrte nach einigen Jahren Abwesenheit zurück, blieb ein paar Monate und verschwand wieder. Es kam die LOT und sie ging wieder. Es kam die AirBaltic und auch sie ging wieder. Und letztendlich kam die AirBerlin im Jahre 2012 und erklärte, dass Russland eine ganz wichtige Region für AirBerlin ist und Kaliningrad eine noch viel wichtigere. Man habe große Pläne. Ein Jahr später feierte man im teuren Schlosshotel in Jantarny das erste erfolgreiche Jahr. Die Flüge waren gut ausgelastet – kurz, es war alles bestens. Dann kam der Januar 2016 und AirBerlin hatte keine großen Pläne mehr – weder in Russland, noch in Kaliningrad. Es fand der letzte Flug statt und damit blieb die ewige Großbaustelle „Airport Chrabrowo“ ohne internationalen Anschluss Richtung Westen.

Für mich begann eine Zeit der intensiven Arbeit mit dem Internet um herauszubekommen, wie ich denn nun nach Deutschland komme. Als russischer Rentner habe ich hierzu genügend Zeit. Ich kann mir auch den Luxus einer zeitaufwendigen Reise leisten. Aber was machen Investoren, Touristen, Kulturdiplomaten? Der Zeitaufwand ist gewaltig. 12 Stunden Reisezeit muss man einplanen.

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