Der Maximo Lider ist Geschichte

Havanna – Fidel Castro ist tot. Am späten Freitagabend verstarb der unvergleichliche Staatschef Kubas in der Hauptstadt des Landes, teilte sein Bruder Raul im kubanischen Staatsfernsehen der Öffentlichkeit mit.

Fidel Castro, der sich schon vor längerer Zeit von der politischen Bühne verabschiedete und die Amtsgeschäfte schließlich aus gesundheitlichen Gründen 2006 seinem Bruder übergab, hatte seinen letzten großen Auftritt anlässlich seines 90. Geburtstags im August. Ganz klassisch im Karl-Marx-Theater wohnte er einer Aufführung in der Öffentlichkeit bei, natürlich salopp im weißen Trainingsanzug, den er schon längst anstatt der Uniform trug.

Bei dieser Gelegenheit würdigte Castro, der nach einem erfolgreichen Staatsstreich sein Land 1959 in den real existierenden Sozialismus führte, Russland und China als mutige und kluge Staaten, die keine Atomwaffen nötig hätten. Der Maximo Lider, der sich selbst gerne in dieser Rolle sah und so gesehen wurde, war das am längsten regierende Staatsoberhaupt, das nicht aus einer Monarchie stammte. Eines war er gewiss – ein Idol einer Epoche.

Der Revolutionär der stets um den Frieden bemüht war

Er sah die Friedenssicherung als eine Notwendigkeit, die jedoch immer und immer wieder wiederholt werden müsse. „Es muss auch darüber gesprochen werden, dass nicht eine Supermacht der Welt das Recht hat, Millionen Menschen zu töten“, waren seine letzten weisen und große Worte an die Politik, die eindringlich und eindeutig an eine Adresse gerichtet waren. Er kannte die Situation, als sein Land 1962 plötzlich zum Spielball des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion wurde.

An die andere Adresse richtete Castro die Aufmunterung: „Für solche Supermächte wie China und Russland ist es nicht angemessen, sich bedrohen zu lassen, was am Ende zur Anwendung von Atomwaffen führen könnte. Die zwei sind mutige und kluge Völker.“ Auch würdigte er seinerzeit das Bildungssystem Russlands, indem er warnte, dass es der größte Schaden sei, dem man einem Kind antue, ihm keinen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Unter den Ersten, die zum Ableben Fidel Castros kondolierten war der russische Präsident Wladimir Putin. „Ich drücke Ihnen und dem Volk von Kuba mein tiefstes Beileid zum Tod des Revolutionsführers und Ihres Bruders Fidel Castro aus. Der Name dieses hervorragenden Politikers gilt zu Recht als Symbol einer Epoche in der jüngsten Zeitgeschichte. Das von ihm und seinen Mitstreitern aufgebaute freie und unabhängige Kuba ist zu einem einflussreichen Mitglied der internationalen Gesellschaft geworden, das viele Länder und Völker begeistert“, äußerte der russische Präsident in einem Telegramm an Castros Bruder Raul.

Während in Miami in Florida, wo etwa 1,2 Millionen Exilkubaner leben, der Tod des ehemaligen Revolutionsführers gefeiert wurde, überwog im Rest der Welt tiefe Trauer. Fidel Castro war bereits zu Lebzeiten eine Legende und wird es auch weiterhin bleiben. Sein Name ist für Millionen Menschen in der Welt zu einem Symbol der Freiheit und der Möglichkeit geworden, die Welt zu verändern. Um es in seinen eigenen Worten zu sagen: „Ein Kämpfer kann sterben – nicht aber seine Ideen!“

[mb/russland.RU]

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