Defensiv stabilisieren, offensiv Ideen finden. Das Match gegen Finnland wird zum Endspiel für die Sbornaja.© russland.news

Defensiv stabilisieren, offensiv Ideen finden. Das Match gegen Finnland wird zum Endspiel für die Sbornaja.

Am Mittwoch um 15.00 Uhr der MEZ wird das zweite Spiel für die russische Nationalmannschaft bei der EM angepfiffen. Das erste hat die Nationalelf verloren.  

Mit einem Sieg gegen Belgien hat nicht mal der größte Optimist gerechnet – wie zu erwarten ging Russland im Auftaktspiel gegen die „roten Teufel“ am 12. Juni sang- und klanglos 3:0 baden. Über Phasen konnte die Sbornaja mit tausenden heimischen Fans im Rücken in der ersten Hälfte sogar mithalten. Zwei haarsträubende Fehler in der Defensive führten dann zu zwei Gegentoren des Weltranglist. In der zweiten Hälfte spielten die Belgier nur noch auf halber Geschwindigkeit und gingen am Ende souverän ohne Gegentor als Sieger vom Platz.

Offensiv erinnerten die Russen stark an die Auftritte der Heim-WM 2018. Aus dem Spiel heraus ging wenig, oft war man über Standards gefährlich. Defensiv hinten reinstellen und im entscheidenden Moment den Gegner auskontern – das hat vielleicht gegen Saudi-Arabien bei der WM 2018 gereicht, war gegen extrem schnelle Belgier jedoch schlichtweg der falsche Ansatz. Hoch und lang auf den Stürmer Artjom Dsjuba, der den Ball dann verarbeitet und an seine Mitspieler weitergibt, war oft die Devise.

Gegen Finnland hingegen kann dieser Game-Plan vielleicht sogar aufgehen. Im Denkwürdigen Aufeinandertreffen mit Dänemark war Finnlands Torhüter und Bundesliga Stammkeeper Lukas Hradecky stärkster Mann auf dem Platz, der Rest der Mannschaft war recht unauffällig. Die Defensive ließ viele Möglichkeiten vor dem Tor zu. Die dänische Offensive kam zu vielen Kopfballmöglichkeiten – eine der Stärken im russischen Offensivspiel.

Taktische Analyse hin oder her, am Ende zählt für Russland nur ein Sieg. Sonst ist die EM wie schon 2016 bereits in der Vorrunde Geschichte. Gleichzeitig hofft man auf einen Sieg der Belgier gegen Dänemark. Russland steht vor zwei absoluten Endspielen.

Nikolai Boll

COMMENTS