DAAD bewahrt Ruhe in der allgemeinen Hysterie

Ein Neues DAAD-Informationszentrum berät Studierende und Wissenschaftler in der Wolgaregion über Möglichkeiten zum Austausch mit Deutschland

Im Wintersemester 2012/13 waren fast 11.000 russische Studierende an deutschen Universitäten und Hochschulen eingeschrieben. Jetzt baut der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) seine Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Russland aus und eröffnet in Kasan ein neues Informationszentrum. Neben der Außenstelle in Moskau und den Büros in St. Petersburg und Nowosibirsk ist das die vierte Präsenz des DAAD in Russland.

“Seit Jahren gibt es einen intensiven und fruchtbaren akademischen Austausch zwischen Deutschland und Russland. Das Informationszentrum in Kasan stärkt diese Kontakte“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel. Das neue Büro übernimmt eine Brückenfunktion für den gesamten Raum des Wolgagebietes. Es informiert über Fördermöglichkeiten des DAAD für russische Studierende, Graduierte und Wissenschaftler, organisiert interdisziplinäre Tagungen, Konferenzen und Seminare und berät russische Forschungsinstitutionen und Hochschulen.

Angegliedert ist das Informationszentrum an die Föderale Universität in Kasan. Geleitet wird es von Thilo Zinecker, der insgesamt rund zehn Jahre Erfahrung in Russland gesammelt hat. Bisher war er sechs Jahre als Lektor für den DAAD in Kasan tätig. Aktuell promoviert er im Bereich der Linguistik.

Ein Schwerpunkt der Arbeit des Informationszentrums ist die Begleitung der Gründung der Deutsch-Russischen Universität in Kasan. Das German-Russian Institute of Advanced Technologies (GRIAT) wird im September 2014 eröffnet und ist an die Staatliche Technische Forschungsuniversität in Kasan angegliedert. In enger Zusammenarbeit mit deutschen Hochschulen sind ingenieurwissenschaftliche Studiengänge nach deutschem Standard geplant.

Hintergrund:
In Tatarstan realisiert der DAAD mit dem regionalen Bildungsministerium eine Reihe von Sonderstipendienprogrammen. Hierzu gehört neben dem Masterstipendienprogramm “Nikolay Lobatschewskij“ für Graduierte auch das Programm “Evgenij Savojskij“, das Forschungsstipendien für Hochschullehrer und Wissenschaftler anbietet. In den von beiden Seiten finanzierten Programmen wurden seit 2009 über 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Graduierte gefördert.

Die Föderale Universität in Kasan ist die drittälteste Universität in Russland. Wissenschaftliche Kontakte zu deutschen Hochschulen spielen seit der Gründung im Jahre 1804 eine herausragende Rolle. Die Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen etwa feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Austauschprogramme und enge Kontakte bestehen auch zu vielen anderen deutschen Hochschulen.

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