Chaotische St. Petersburger Oppositionsdemo an Putins Geburtstag

Am 7. Oktober, dem 65. Geburtstag von Präsident Putin, fanden in mehreren russischen Städten Demonstrationen gegen Putin und Korruption statt. In St. Petersburg kam die Kundgebung nur verzögert zustande. Erstens weil die Polizei morgens Vertreter von Nawalnys „Fonds gegen Korruption“ und der Organisation „Offenes Russland“ festnahm, zweitens weil das Marsfeld wegen „Instandsetzungsarbeiten“ abgesperrt worden war.

Trotz allem versammelten sich gegen Abend über tausend Personen um die ewige Flamme in der Mitte des Marsfelds, und trotz des ausdrücklichen Demo-Verbots der Stadtregierung, griff die Polizei nicht ein und ließ die TeilnehmerInnen nach rund einer halben Stunde abziehen. Dabei wurde den Oppositionellen verschiedentlich empfohlen, sie sollten sich im nahe gelegenen Kino „Rodina“ kostenlos den Film „Krim“ anschauen, der die Okkupation der Halbinsel durch Russland von 2014 verherrliche.

Doch die offensichtlich unkoordinierte Menge hatte ganz andere Pläne und zog in verschiedenen Gruppen in Richtung Newski-Prospekt und Ploschad Vostania. Auf dem Ligowski Prospekt stiessen sie auf eine Kette von Omon-Sonderpolizei, und es kam zu den ersten Festnahmen. Eine Gruppe kam bis zum Einkaufszentrum „Galeria“ neben dem Moskauer Bahnhof und wurde mit Mühe durch die Polizei vom Eintritt abgehalten.

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