Bulgarien wirft Russen Beteiligung an Explosionen in Rüstungsbetrieben vor

Bulgarien wirft Russen Beteiligung an Explosionen in Rüstungsbetrieben vor

Die bulgarische Staatsanwaltschaft untersucht die Beteiligung von sechs Russen an Explosionen in Rüstungsbetrieben des Landes zwischen 2011 und 2020, sagte die Vertreterin der Generalstaatsanwältin Siika Mileva. Ihr zufolge gab es Ähnlichkeiten zwischen den vier Explosionen, die sich in dieser Zeit ereigneten: Jedes Mal wurden Produkte zerstört, die nach Georgien und in die Ukraine exportiert werden sollten. Zuvor war im Zusammenhang mit der Explosion im Munitionsdepot ein diplomatischer Konflikt zwischen der Tschechischen Republik und Russland entstanden.

„Es wurde festgestellt, dass sich an den Tagen kurz vor den Explosionen sechs russische Staatsbürger auf dem Territorium Bulgariens befanden“, sagte Mileva Tass zufolge  bei einem Briefing. Es würden Beweise gesammelt, dass russische Bürger ein schweres Verbrechen begangen haben sollen

„Es gibt gewisse Ähnlichkeiten bei den vier Explosionen in den Munitionsfabriken. Produkte, die nach Georgien und in die Ukraine exportiert werden sollten, wurden zerstört. Aufgrund der Ermittlungsdaten kann eine begründete Vermutung über den Zusammenhang zwischen den Explosionen in Bulgarien, dem versuchten Giftanschlag auf drei bulgarische Staatsbürger und den Bombenanschlägen in anderen Ländern gemacht werden“, fügte der Vertreter des Generalstaatsanwalts hinzu.

Die russische diplomatische Vertretung erklärte, dass die bulgarische Seite die russische Botschaft nicht über die Untersuchung der Explosionen informiert habe, an deren Beteiligung die Russen verdächtigt werden.

Am 22. März hatte das bulgarische Außenministerium zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Sofia im Zusammenhang mit einem Spionage-Skandal zur persona non grata erklärt. Medien berichteten, dass die Diplomaten Dokumente mit dem Vermerk „NATO geheim“ von Personen erhalten haben, die für Russland spionieren.

Im April eskalierten die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und der Tschechischen Republik. Am 17. April wurden 18 russische Diplomaten aus Prag ausgewiesen, weil Moskau 2014 angeblich an einer Explosion in einem Munitionsdepot in Vrbetica beteiligt war. Russland reagierte mit der Ausweisung von zwanzig tschechischen Diplomaten. Die Slowakei, Lettland, Litauen und Estland wiesen daraufhin aus Solidarität mit der Tschechischen Republik russische Diplomaten aus, woraufhin sieben EU-Diplomaten Moskau verlassen mussten.

[hrsg/russland.NEWS]

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