[von Julia Dudnik mit Alexander Rahr] Auch in Russland selbst macht der bekannte deutsche Ostexperte Alexander Rahr aktuell von sich reden mit seiner Ansicht, ein neues Bündnis zwischen Russland und der EU sei eigentlich unausweichlich. Denn der Westen, insbesondere die Europäer hätten sich die Rettung Planeten vor der Umweltzerstörung auf die Fahnen geschrieben, doch ohne oder gar gegen Russland sei ein Vorankommen bei diesem Thema gar nicht möglich.
Entgegen kommt solche Überlegungen, dass der Umweltschutz in Russland in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Allerdings sind die Top-Themen bei den Russen andere als in Mitteleuropa: Nicht so sehr der Klimawandel, sondern mehr die Luftverschmutzung oder das Müllproblem erregen die Menschen. Auch die aktive Klimabewegung rund um das Idol Greta Thunberg kommt nicht überall in Russland gut an. Kooperationswillen bei Putin und der Staatsspitze ist jedoch bereits seit längerem auch beim Klimathema erkennbar. Julia Dudnik hat bei Alexander Rahr kritisch nachgefragt, denn bisher verhindern ja geopolitische Spannungen aus anderen Themengebieten eine engere Kooperation, die über wirtschaftlichen Pragmatismus hinaus geht. Gerade die deutschen Grünen, die sich das Umweltthema auf die Fahnen geschrieben haben, gelten bei der Russlandpolitik eher als Hardliner und weniger als kooperationsbereit. Rahr fordert hier ein Umdenken in der Außenpolitik.
Der Beitrag erscheint in unserer Reihe Russland.direct http://www.russland.direct – wo es jeden Sonntag mit Julia Dudnik aktuelle News, Hintergründe und Interviews mit interessanten Leuten gibt.
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