Europäische Beamte behaupten, der eigentliche Grund für die Verzögerungen bei der Lieferung des Impfstoffes Sputnik V an Nord-Mazedonien sei, dass das Land eines der drei Balkanländer sei, das eine Erklärung unterzeichnet hat, in der die Verhaftung Alexei Nawalnys verurteilt und Sanktionen gegen russische Beamte unterstützt werden, berichtet die Agentur Bloomberg.
Ein hochrangiger Diplomat der Europäischen Union betonte gegenüber Bloomberg, dass die Lieferverzögerungen in direktem Zusammenhang mit der Unterstützung von Maßnahmen im Zusammenhang mit Nawalny stehen. Laut einem Beamten der nordmazedonischen Regierung entstand die Verzögerung bei der Lieferung des Impfstoffs jedoch aufgrund von Problemen mit der Produktion und der Nachfrage.
Der russische Direktinvestitionsfonds (RDIF) hat nach eigenen Angaben Sputnik V im Rahmen eines Vertrages nach Nord-Mazedonien geliefert. „Wenn es um die Zusammenarbeit bei Impfstoffen geht, ist Politik unwichtig“, sagte der Fonds in einer von Bloomberg erhaltenen Erklärung. „Annahmen, dass die politische Situation die Lieferung von Impfstoffen beeinflusst, sind völlig fehlgeleitet und widersprechen der langjährigen Überzeugung des RDIF, dass die Pandemie nur durch eine globale Partnerschaft besiegt werden kann.“
Reuters hatte zuvor berichtet, dass Nord-Mazedonien die erste Charge von 3.000 Dosen des Impfstoffs Sputnik V erhalten und dass das Land insgesamt 200.000 Dosen bestellt hat.
Mehr als 60 Länder haben den russischen Impfstoff Sputnik V bereits zugelassen, die Europäische Union jedoch noch nicht. Der RDIF beantragte die Registrierung des Medikaments im Januar und im März begann die europäische Zulassungsbehörde EMA mit der fachlichen Prüfung des Registrierungsdossiers. Sputnik V wurde vom Gamaleja-Institut und dem Verteidigungsministerium entwickelt. Es wurde der erste russische Impfstoff gegen Covid-19. Laut RDIF liegt die untere Grenze der Wirksamkeit von Sputnik V bei 91,4 Prozent.
[hmw/russland.NEWS]
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