Bilder die nicht beweisen das es russische Elitesoldaten sind

Die USA und ihre Bildbeweise sind spätestens seit dem Irakkrieg doch etwas unglaubwürdig geworden. Selbst der sonst so USAhörige Spiegel schreibt:  „Die US-Regierung legt Fotos vor, die das belegen sollen. Doch bei solchen Beweisen ist in der Ukraine-Krise Vorsicht geboten.“

So geistert seit der Veröffentlichung der Bilder ein mysteriöser Mann mit Bart durch die Presselandschaft.

Wer ist er?

Die norwegische Zeitung „Dagbladet“ hat sich auf die Suche gemacht um herauszufinden was diese von der US-Regierung veröffentlichten Bilder aussagen sollen.

Dagbladet schreibt: „In der letzten Zeit taucht immer wieder dieser mysteriöse Mann mit dem Bart auf mehrere Bilder aus der östlichen Ukraine auf. Genau wie seine Teamkollegen.

Hochgerüsteten, gut organisiert und immer dort, wo etwas passiert – die Bande greift die Polizeistation in Kramatorskan, besetzt das Rathaus in Slavjansk, übernimmt die Polizeistation in Slavjansk und organisiert die Selbstverteidigung entlang der Straßen in den Außenbezirken der Stadt.

Diese Fotos sind keine Beweise, dass die Gruppe – wie die ukrainischen Behörden es darstellen – zu russischen Spezialeinheiten gehören. Die New York Times sieht es so, dass die Bilder das sind, was sie vorgeben zu sein (was die Behörden behaupten) und meint, dass die amerikanischen Behörden diese als glaubwürdige Beweise anerkennen.“

Dagbladet hat jedoch durch eine einfache Bildsuche die Originalbilder gefunden und festgestellt, dass die „Beweise“, die in der New York Times gezeigt werden, ganz einfach nicht glaubwürdig sind. Während die Bilder in der New York Times eine schlechte Auflösung haben, hat Dagladet die gleichen Bilder in guter Auflösung gefunden. Nun erzählen sie eine andere Geschichte als die, die die ukrainischen Behörden servieren.

Nicht derselbe Mann

Der bärtige Mann (auf unserem Titelbild links, der Mann mit dem ZZ-Top-Bart) auf dem Bild von sehr schlechter Qualität, das angeblich eine russische Spezialeinheit in Georgien im Jahr 2008 darstellt, ist nicht derselbe, der auf den Bildern von Slawjansk und Kramatorsk im Jahr 2014 (die beiden Männer in der Mitte und rechts auf unserem Titelbild mit dem leicht angewellten bajuwarisch angehauchten Bart.) zu sehen ist. Das gleiche Bild aus Georgien in hoher Auflösung, zeigt, dass der Mann nicht der gleiche sein kann.

Ein anderes Bild zeigt die geheimnisvolle Truppe als angeblich russischen Aufklärungstrupp aufgenommen in Russland bevor sie in die Ukraine kam. Aber in Wirklichkeit ist das Bild in der Nähe der besetzten Polizeistation von Slavjansk am 12. April aufgenommen. Das erkennt man an den Pflasterseinen und an den Bäumen im Hintergrund, die dieselben sind wie ein Foto von der Truppe, aufgenommen von Fotografen der Nachrichtenagentur AP.

Sehr aktiv Gruppe

Gleichwohl ist die schwerbewaffnete Gruppe Gegenstand begründeter Spekulationen. Eine Überprüfung der Bilder großer und unabhängiger Bildagenturen zeigt, dass die gleiche Gruppe von 16 bis 20 Mann in vielen Vorfällen in letzter Zeit meistens im Donezk-Gebiet dabei war.

Am 12. April ging sie gegen die Polizei-Station in Kramatorsk. Am selben Tag wenden sie sich gegen die Polizei-Station Slavjansk und nehmen diese ein. Am 13. April rüsten sie sich zum Kampf gegen ukrainische Sicherheitskräfte außerhalb von Slavjansk und am 14 April besetzen sie das Rathaus von Slavjansk.

Russische Waffen

Die Männer sind mit russischen Automatwaffen vom Typ AK101 ausgerüstet, eine moderne Waffe, die im ukrainischen Arsenal nicht vorhanden ist, und die es nur bei russischem Militär und Sicherheitskräften gibt.

Sie haben genau die gleichen modernen Uniformen und sind sehr gut ausgestattet mit Schutzwesten, Knie-, Schulter- und Ellenbogenschutz, und präsentieren sich gut organisiert.

Das macht es schwer zu glauben, dass die Gruppe eine zufällige zusammengestellte Truppe von Volkswehr-Aktivisten ist. Die Art und Weise wie sie vorgegangen sind deutet nicht auf einen von Zivilisten spontan beschlossenen Aufstand hin.

‚Grünen Männchen‘

Die New York Times hat sie und ähnlich mysteriöse Truppen „Grüne Männchen“ getauft. Der russische Präsident Vladimir Putin hat eingeräumt, dass russische Streitkräfte auf der Krim waren, aber erst am Tage des Referendums. Aber für die Ostukraine wird das heftig bestritten.

Die Männer selbst sollen mehr als angedeutet haben, dass sie aus Russland sind, schreibt die New York Times und schreibt von einer ortsansässigen Frau, die einen der grünen Männer in Slavjansk fragt, wo er den herkomme.

– Aus Russland

Als die Frau es genauer wissen will, soll er geantwortet haben

– Aus Neurussland

Dieser Ausdruck ist aus der Zarenzeit, den auch Präsident Putin kürzlich bei Fragen im Fernsehen benutzt hat. Es ist die historische russische Bezeichnung der Ostukraine. Eine Tatsache, die wohl der New York Times nicht bekannt ist. Der historische russische Name der Westukraine ist übrigens Kleinrussland.

Als die Frau den „grünen Mann“ fragte, was passieren würde, wenn die ukrainischen Kräfte angreifen würden, bekam sie laut New York Times zur Antwort

– Dann müssen wir hier versuchen den Brand solange zu löschen, bis ein Heer von 1 Million Mann an unserer Stelle steht.

Erst vor einigen Tagen musste sich das ZDF in seinen Hauptnachrichten für eine Falschmeldung entschuldigen, weil sie einem gefaktem Video aufgesessen waren, welches einen russischen Offizier in einer Polizeistation zeigen sollte.

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