Wie in Odessa und anderen ostukrainischen Städten kam es auch in Donezk zu einer großen prorussischen Demonstration und danach zu einer Besetzung der Gebietsverwaltung durch prorussische Demonstranten. Im Gegensatz zu Odessa blieb eine Konfrontation mit andersgerichteten Kräften auf, da Donezk weit im Osten des Landes liegt, wo der Euromaidan allgemein verhasst ist. Im Gegensatz zu Odessa kam es hier zum Beschluss des Gebietsparlaments, eine Volksabstimmung über eine Loslösung von der Ukraine durchzuführen, wie die örtliche Onlinezeitung „62.ua“ berichtet. Das Parlament beugte sich damit dem Druck der Straße, nachdem prorussische Demonstranten das Parlamentsgebäude besetzt hatte. Fotos davon finden sich bei 62.ua hier.
Auch gefilmt wurde die prorussische Demonstration in Donezk:
Hier ein Redner mit begeistertem Publikum. Ein Schwenk nach hinten während der Rede zeigt, wie groß die Menge ist. Mit „Hurra“ wird unter anderem das Überlaufen des ukrainischen Marinekommandeurs zur russischen Seite quittiert. Mit den „Posor, posor“ (Schande! Schande!) -Rufen wird die Ankündigung der Ukrainischen Regierung quittiert, die Armee im Konflikt einzusetzen. Die Euromaidan-Regierung wird dabei als „Faschisten“ (Zitat bezeichnet):
Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Männer dieser Region dem Ruf der ukrainischen Regierung zu den Waffen Folge leisten wird. Eher im Gegenteil scheint es an der Zeit, dass die Regierung in Kiew die Töne der Gewalt einstellt, die sich zunehmend gegen die eigene Bevölkerung im Landesosten wendet. Entgültig zerstört wird hier auch das bisherige einseitige Ukraine-Bild der ARD, denn weder in Donezk noch in Odessa sind russische Truppen stationiert oder auch nur in der Nähe und dennoch werden die Seperatisten spürbar immer stärker und der Euromaidan ist verhasst, obwohl die eigenen Medien in der Region bisher nicht antiukrainisch berichtet hatten. Und in Donezk steht bald die erste Volksabstimmung über eine Lösung von der Ukraine außerhalb der Krim an.
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