Belarussische Opposition appelliert an die Russen© russland.NEWS

Belarussische Opposition appelliert an die Russen

Der Koordinierungsrat der Opposition in Belarus wandte sich mit einer Erklärung an die russische Öffentlichkeit. Sie zeigt insbesondere, dass die Opposition die Entwicklung der belarussisch-russischen Beziehungen in allen Bereichen unterstützt.

„Wir möchten besonders betonen: Der Koordinierungsrat hat sich nie zum Ziel gesetzt, die Beziehungen zwischen Belarus und Russland zu verschlechtern, wie es die offiziellen belarussischen Kanäle zu präsentieren versuchen“, heißt es in der Erklärung  des Rates. Auch nicht „die Macht zu ergreifen“, sondern durch Wahlen, deren Ergebnisse bei niemandem Zweifel aufkommen lassen, erneut die Machtfrage zu stellen.

Der Rat ist der Ansicht, dass das Vorgehen der belarussischen Behörden aufgrund der Radikalisierung der öffentlichen Meinung zu einer humanitären Katastrophe im Land führen kann. „Wir sind überzeugt, dass Russland als wichtigster Partner von Belarus an einem solchen Szenario nicht interessiert sein kann … Stabilität in der Region ist nicht nur für Belarus, sondern auch für Russland wichtig, aber es ist bereits klar, dass diese Stabilität nicht durch eine weitere gewaltsame Unterdrückung friedlicher Proteste erreicht werden kann. Alle ernsthaften Widersprüche und Konflikte sollten nur auf zivilisierte Weise gelöst werden. Für uns ist es wichtig, dass die Meinung eines bedeutenden Teils der belarussischen Gesellschaft in Russland gehört und berücksichtigt wird“, heißt es in der Erklärung, „da auch die Materialien der russischen Medien nicht immer die Prozesse, die tatsächlich in Belarus stattfinden berücksichtigen und reflektieren.“

Es waren „tragische Ereignisse wie Morde, Prügel und Folter“ an friedlichen Demonstranten, die Belarus in eine tiefe politische Krise stürzten. Im 21. Jahrhundert im Zentrum Europas waren friedliche Bürger der Republik Belarus, deren „Misstrauen gegenüber den offiziellen Ergebnissen der Wahlen vom 9. August und die zahlreichen aufgezeichneten Fälschungen, die einen breiten öffentlichen Protest auslösten, Terror ausgesetzt“.

Gegen die Mitglieder des neu geschaffenen Koordinierungsrates wurde „ein echter Krieg entfesselt: Praktisch alle Mitglieder des Präsidiums sind entweder inhaftiert, rechtzeitig geflüchtet oder gegen ihren Willen außer Landes gebracht. Die Verfolgung und Unterdrückung von Journalisten und Medien, öffentlichen Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie Unternehmern geht weiter“.

„Eine offizielle Unterstützung der Aktionen der belarussischen Sicherheitsdienste und der repressiven Politik anstelle eines Dialogs werden die bilateralen zweifellos sicherlich einen ernsthaften negativen Eindruck auf die bilateralen Beziehungen hinterlassen Beziehungen ernsthaft negativ beeinflussen. Gleichzeitig wird die aufrichtige Unterstützung eines echten, nicht gefälschten Dialogs zwischen verschiedenen politischen Kräften innerhalb des Landes zur raschen Normalisierung der Lage in Belarus und zur Entwicklung der Beziehungen zwischen Belarus und Russland beitragen“, beschließt der Koordinierungsrat seinen Appell an die russische Bevölkerung.

In Belarus kommt es seit dem 9. August, als die KEK Lukaschenko zum Gewinner der Präsidentschaftswahlen erklärt hat, zu nicht abflauenden Protesten. Die Opposition sieht Swetlana Tichanowskaja als Siegerin.

[hrsg/russland.NEWS]

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