Ausfall des Teleskops „Spektr-R“ – kosmische Strahlung?spectr-r bild © russiaspaceweb

Ausfall des Teleskops „Spektr-R“ – kosmische Strahlung?

In dem Gerät, das seit fast acht Jahren im Weltall in Betrieb ist, versagte der letzte Sender, der Befehle von der Erde erhielt.

Die Kommunikation mit dem Radio-Teleskop Spektr-R könnte durch kosmische Strahlung, die sich seit fast acht Jahren in der Elektronik des Geräts angesammelt hat, unterbrochen werden, schreibt TASS unter Berufung auf eine Quelle in der Raketen- und Raumfahrtindustrie.

Es wird berichtet, dass der dritte und letzte Sender nicht mehr funktioniert. Der Funkkontakt mit den ersten beiden war schon zuvor abgebrochen.

Die Spezialisten des Konzerns Russian Space Systems und der NPO Lavotschkin hoffen jedoch weiterhin, dass sie die Funkkommunikation wieder aufbauen können.

Das Spektr-R hatte am 12. Januar 2018 aufgehört, Befehle anzunehmen. Der Projektspezialist von Radioastron, Juri Kowalew, sagte später, dass ein solches Problem zum ersten Mal in den Betriebsjahren des Teleskops aufgetreten sei.

Spectrum-R wurde am 18. Juli 2011 gestartet. Früher wurde berichtet, dass das Teleskopnur bis 2016 arbeiten würde. Dann wurde es bis zum 31. Dezember 2019 verlängert.

Radioastron ist ein grundlegendes astrophysikalisches Forschungsprojekt im Frequenzspektrum des elektromagnetischen Spektrums. Es basiert auf dem einzigartigen orbitalen astrophysikalischen Observatorium Spectr-R mit einem Weltraum-Radioteleskop an Bord.

Einfach erklärt: Eine Antenne fliegt ins Weltall und Dutzende der größten Radioteleskope in Russland und anderen Ländern arbeiten auf der Erde damit. Der Durchmesser der Antenne beträgt 10 Meter, wodurch das Gerät als größtes Weltraumteleskop in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Dank des Mega-Designs wird ein Interferometer mit einer Basis von mehr als 300.000 Kilometern aus Weltraum- und Landfahrzeugen gewonnen.

Mit Hilfe des Spectra-R kann das Universum mit einer etwa dreißig Mal größeren Auflösung als die meisten fortgeschrittenen Instrumente beobachtet werden. Sie sehen, was beispielsweise am Rand von Schwarzen Löchern passiert. Wissenschaftler erhalten eindeutige Daten über das Gerät des Universums.

Spectrum-R fliegt in einer langgestreckten Umlaufbahn: Der Apparat nähert sich der Erde ein paar hundert Kilometer und entfernt sich dann fast wie der Mond. Im Frühjahr ist geplant, ein neues russisch-deutsches Teleskop Spectr-RG in den Weltraum zu bringen.

[hmw/russland.NEWS]

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