russland COMMUNITY: Alternativer Nobelpreis für Swetlana Gannuschkina

Die „Right Livelihood Award Foundation“ hat die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Alternativen Nobelpreises bekannt gegeben. Eine von ihnen ist die russische Menschenrechtsverteidigerin Swetlana Gannuschkina. Amnesty arbeitet seit Jahren eng mit ihr zusammen.

Die ehemalige Mathematikdozentin Swetlana Gannuschkina gründete 1990 zusammen mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Zivile Unterstützung“, die sich seitdem als eine der ersten NGOs in Russland für die Rechte von Flüchtlingen und Vertriebenen einsetzt. Innerhalb des Menschenrechtszentrums der Bürger- und Menschenrechtsorganisation „Memorial“ baute Gannuschkina ein landesweites Netzwerk mit Beratungsstellen für Vertriebene und Flüchtlinge auf, das sie noch heute leitet. Obwohl sie – nicht anders als der dann ermordete Boris Nemzow – von nationalistischen Gruppen zur „Feindin des russischen Volkes“ erklärt wurde, setzte sie ihre Arbeit für Flüchtlinge und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unerschrocken fort. Ihre Zeit im Menschenrechtsrat beim Präsidenten der Russischen Föderation nutzte sie dazu, ihre Positionen gegenüber Präsident Putin und Präsident Medwedew entschlossen zu vertreten. Swetlana Gannuschkina ist Trägerin des Amnesty-Menschenrechtspreises 2003.

„Wir gratulieren unserer Mitstreiterin Swetlana Gannuschkina, die sich seit Jahrzehnten mutig für die Menschenrechte in Russland einsetzt“, erklärte Peter Franck, Russlandexperte von Amnesty International in Deutschland. „Die Auszeichnung weist darauf hin, dass es nicht nur Putins Russland gibt. Sie lenkt den Blick auf diejenigen, die sich dort für die Einhaltung der Europäischen Menschenrechtskonvention und der russischen Verfassung einsetzen – Tag für Tag und ungeachtet von Morddrohungen und staatlicher Diffamierung als ‚ausländische Agenten‘. Ohne das beharrliche Engagement von Menschen wie Swetlana Gannuschkina wäre die Arbeit von Amnesty International insbesondere zum Nordkaukasus so nicht möglich“, sagte Franck.
[Amnesty International]

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