Pandemie, Wirtschaftskrise, fallender Rubel-Kurs, geschlossene Grenzen … Genug Gründe, um sich unglücklich zu fühlen. Doch den Russen scheint jede Krise nichts auszumachen. Laut einer aktuellen WZIOM-Umfrage ist die überwiegende Mehrheit der Russen (80 Prozent) der Meinung, dass sie in gewissem Maße glücklich sind. Gleichzeitig ist mehr als ein Drittel der Befragten diesbezüglich absolut zuversichtlich. Am optimistischsten sind Russen, die gutes Einkommen (93 Prozent) und höhere Bildung haben (85 Prozent). Nur 16 Prozent der Befragten nannten sich unglücklich.
„Familie, Gesundheit und Kinder sind die traditionellen Hauptargumente der Russen, warum sie sich als glücklich betrachten. Für die Unzufriedenen sind die häufigsten Gründe die schlechte Situation im Land insgesamt, der Mangel an materiellen Ressourcen und niedrige Einkommen. Das Pandemiejahr hatte sowohl auf die Struktur der Motive als auch auf den Anteil der glücklichen und unglücklichen Russen wenig Einfluss. Negative Faktoren haben leicht zugenommen, positive haben sich leicht abgeschwächt“, erklärt Generaldirektor von WZIOM Waleri Fjodorow.
In der Tat sind laut der Umfrage diejenigen glücklicher, die eine Familie haben (26 Prozent). Diejenigen, die gesund sind und deren Verwandte und Freunde gesund sind, geben ebenfalls an, glücklich zu sein (25 Prozent). Ebenfalls als glücklich bezeichnen sich Russen, die Kinder haben (21 Prozent) und einen guten Job (17 Prozent). Auch die allgemeine Lebenszufriedenheit spielt eine Rolle (12 Prozent). Die Gründe für die Unzufriedenheit sind überwiegend wirtschaftlicher Natur: die schlechte Situation im Land (10 Prozent), der allgemeine Mangel an materiellen Ressourcen (9 Prozent), niedrige Löhne und Verzögerungen bei deren Auszahlung (6 Prozent) sowie Arbeitslosigkeit, niedrige Renten, hohe Preise und Probleme in der Familie (je 4 Prozent).
Vergleicht man die Ergebnisse der Umfrage mit der vom April letzten Jahres, so stellt man fest, dass die Zahl der glücklichen Menschen in Russland seither nur um ein Prozent gesunken ist. Auch der sogenannte Glücksindex ist leicht zurückgegangen. Jetzt hat er 64 Punkte erreicht. Im April 2020 stieg er auf 67 Punkte. Im Prinzip liegt der Index seit zwei Jahren konstant bei 64 bis 67 Punkten. Der sogenannte Glücksindex basiert auf der Frage: „Es gibt gute und schlechte Dinge im Leben. Aber ganz allgemein gesagt: Sind Sie glücklich oder nicht?“
Wie vor einem Jahr sieht etwa ein Drittel der Russen mehr glückliche Menschen um sich herum (31 Prozent bzw. 33 Prozent). Und 45 Prozent (46 Prozent im Jahr 2020) glauben, dass sich die Glücklichen und Unglücklichen in etwa die Waage halten.
[hrsg/russland.NEWS]
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