Allein gegen Napoleon, allein gegen Hitler

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich an der Ukrainekrise ein ausgewachsener heißer Krieg zwischen den USA und Russland entfacht? Mit dieser Frage beschäftigen sich die amerikanischen Journalisten Graham Allison und Dimitri Simes in der jüngsten Ausgabe des US-Magazins „The National Interest“.

Der Beitrag heißt “Countdown to War: The Coming U.S.-Russia Conflict”. Schon das Wort Countdown deutet an, wie die Autoren die internationale Entwicklung interpretieren.

Mit einem Wort: Die Frage „Krieg ja oder nein“ ist alles andere als theoretisch. Die Ukraine, deren Lage – Minsk hin oder her – weder stabil noch unter Kontrolle ist, droht zum Katalysator eines Konflikts zu werden, der von den Falken, den Kriegsparteien auf beiden Seiten, mehr begrüßt als befürchtet wird. Dabei tragen nicht nur die Falken zur Eskalation bei. Wer Christopher Clarks vor einem Jahr erschienenes Buch „Die Schlafwandler“ noch vor Augen hat, weiß, wie sich im unmittelbaren Vorfeld des Ersten Weltkriegs schließlich sämtliche Schritte der beteiligten Parteien zu unabsehbaren und unbeabsichtigten Kettenreaktionen verbanden.

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