Der Montag, Tag der nationalen Einheit des Volkes, konnte wieder einmal von der russischen rechtsnationalen Bewegung gekapert werden.
Wieder führte sie ihre „russischen Märsche“ durch, den größten diesmal in einem Moskauer Außenbezirk. Ein paar Tausend zumeist junge Teilnehmer skandierten: „Russland den Russen, Moskau den Moskauern“, aber auch Aufrufe zur Gewalt gegen Zuzügler aus dem Kaukasus oder Zentralasien, schreibt die Berliner Zeitung.
Was die meisten Medien in Deutschland unter den Tisch fallen ließen, der Liebling der westlichen Presse, der verharmlosend nur Blogger oder Kremlkritiker bezeichnet wird, Alexej Nawalny, steht hinter den Nationalistenaufmärschen und ruft zur Teilnahme auf.
Das wird anscheinend selbst der russischen liberalen Protestbewegung zu viel. Laut Berliner Zeitung hat Boris Akunin, eine mächtige Stimme der liberalen Protestbewegung, Nawalny deshalb seine Unterstützung aufgekündigt. Er habe sich in Nawalny getäuscht, schreibt der Krimi-Autor in seinem Blog. Nawalny tauge nicht zur demokratischen Führerfigur in einem Vielvölkerstaat. Akunins Rat: Die russische Opposition solle ihre Fixierung auf Führerfiguren besser ganz aufgeben.
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