23 tote Russen im Krieg in Israel – 500 warten auf Evakuierung aus Gaza

23 tote Russen im Krieg in Israel – 500 warten auf Evakuierung aus Gaza

Die Zahl der Russen, die auf ihre Evakuierung aus dem Gazastreifen warten, hat 500 überschritten, teilte die russische diplomatische Vertretung in Palästina RIA Novosti mit. Insgesamt stehen mehr als 900 Personen auf der Liste derer, die für die Evakuierung registriert sind. Unter ihnen seien Bürger der Ukraine, Weißrusslands, Kasachstans und Moldawiens, so  die russische diplomatische Vertretung.

Der Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Bewegung „Hamas“ dauert seit dem 7. Oktober an. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind 5.700 Menschen ums Leben gekommen. Israel meldete 1.400 Tote. Unter den Toten sind 23 russische Bürger, vier weitere werden vermisst. Am 20. Oktober waren es noch 20 Tote.

Angaben des israelischen Außenministeriums zufolge wurden während des 17-tägigen Krieges zwischen Israel und der Hamas bisher insgesamt 250 ausländische Staatsbürger getötet und 81 werden vermisst.

Insgesamt werden mehr als 220 Menschen von der Terrororganisation Hamas als Geiseln festgehalten, darunter 30 Kinder. Unter den Geiseln seien auch zwei Russen, sagte die Pressesprecherin der russischen Botschaft in Israel, Marina Rjasanowa.

Am vergangenen Dienstag hatte das israelische Außenministerium seine Unzufriedenheit mit der russischen Position im Konflikt mit der Hamas zum Ausdruck gebracht. Die Times of Israel unter Berufung auf das israelische Außenministerium berichtet, dass dieses unglücklich darüber sei, dass Russland dem UN-Sicherheitsrat eine Resolution vorgelegt habe, die zwar einen Waffenstillstand fordere, aber „nicht direkt die Aktionen der Hamas verurteilt“ – die russische Resolution wurde schließlich nicht angenommen. Das israelische Außenministerium hofft, dass sich die Rhetorik der russischen Seite in naher Zukunft ändern wird.

Der russische Präsidentensprecher Dmitrij Peskow kommentierte die Erklärung des israelischen Außenministeriums mit den Worten, die russische Position zum Krieg Israels gegen die Hamas sei „kohärent“. „Wir verurteilen alle Formen des Terrorismus, wir fühlen mit den Familien der Opfer. Wir glauben, dass es notwendig ist, so schnell wie möglich einen Waffenstillstand zu erreichen und eine Lösung des Problems zu finden, deren Grundlage die Schaffung eines unabhängigen Staates für die Palästinenser sein sollte“, sagte der Kremlsprecher gegenüber der russischen Zeitung RBK. Die russische Führung stehe in ständigem Kontakt mit der israelischen Seite.

Am 23. Oktober hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow bei einem Besuch in Teheran erklärt, Moskau verurteile die Aktionen der Hamas-Kämpfer und sei der Ansicht, dass der Angriff der Bewegung auf Israel „durch nichts zu rechtfertigen“ sei. Gleichzeitig erklärte er, Russland verurteile jede Form von Terrorismus, einschließlich Geiselnahmen. Der unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt als Reaktion auf Terroristen und die Blockade bewohnter Gebiete seien jedoch inakzeptabel, so der russische Außenminister.

Der russische Präsident Wladimir Putin betonte die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung des Konflikts auf Basis der Umsetzung der UNO-Resolution zur Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates. Er bezeichnete auch die Anwendung von Gewalt gegen Zivilisten durch die Konfliktparteien im Rahmen von Militäroperationen als inakzeptabel.

Inzwischen hält sich Hamas-Vertreter in Moskau und führt mit mit russischen Diplomaten über die Freilassung der von der Hamas in Israel festgehaltenen Geiseln und die Evakuierung von Russen und anderen ausländischen Staatsbürgern, teilten RIA Nowosti und der Pressedienst der Hamas mit. Abu Marzouk, Mitglied des Politbüros der Hamas, islamischen Widerstandsbewegung Hamas, habe in Moskau Gespräche mit dem stellvertretenden russischen Außenminister Michail Bogdanow geführt.

 [hrsg/russland.NEWS]

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