Bei einem schweren Unglück in der Metro Moskau sind heute morgen laut der jüngsten Meldung des Russischen Gesundheitsministeriums 21 Menschen ums Leben gekommen.
Das Unglück ereignete sich auf der Linie Arbatsko-Pokrowskaja zwischen den Stationen „Slawjanski Boulevard“ und „Park Pobedy“ (Foto). Drei Waggons entgleisten bei einer Vollbremsung. Die russische Staatsduma veranlasste bereits eine öffentliche Untersuchung des Unfalls, Präsident Putin sprach den Familien sein Beileid aus. Der russische Staat und die Metrogesellschaft sagten alle Hinterbliebenen und Verletzten umfassende finanzielle Unterstützung von bis zu 50.000 Euro pro Kopf zu.
Mehr als 160 Menschen wurden verletzt, 42 von ihnen schwer, darunter ernste Wirbelsäulenverletzungen. Unter den Toten sind zwei Ausländer, ein Ukrainer und ein Moldawier. Als Ursache gilt zur Stunde ein Stromausfall, Untersuchungen laufen jedoch noch durch eine Kommission unter der Leitung des Chefermittlers Wladimir Markin. Ein Terroranschlag wird jedoch gemäß des Radiosenders Echo Moskowskij inzwischen ausgeschlossen. Es habe 2008 eine ähnliche Panne gegeben, die glimpflich verlaufen sei. Gerüchte waren entstanden, weil eine Person mit einer schwarzen Tasche am Unglücksort gesehen worden war. Trotz vier Terroranschlägen und einem weiteren schweren Unfall in der bisherigen Metrogeschichte war der Unfall von der Anzahl der Verletzten das folgenschwerste Unglück in der U-Bahn der russischen Hauptstadt bisher überhaupt. Mehr Tote gab es seit der Eröffnung 1935 bisher nur bei den Terroranschlägen 2004 und dem Doppel-Anschlag im März 2010, die beide von kaukasischen Islamisten begangen wurden.
Vom Ausstieg der Überlebenden gibt es natürlich schon selbst gedrehte Handyvideos im Netz, unter anderem vom darauf schon fast spezialisierten russischen Onlinesender LiveNews:
https://www.youtube.com/watch?v=PAgU6JxpXE0
https://www.youtube.com/watch?v=RdKFRBGUBn4
Weitere Videos zeigen die Unfallstelle und Einsatzkräfte
https://www.youtube.com/watch?v=7ROD_Nqv-EU
Es wird damit gerechnet, dass die betreffende Metrolinie mindestens zwei Tage nicht verkehren wird. Mit Hilfe von 70 Bussen wurde ein Ersatzverkehr eingerichtet. Der Regierungssender Russia Today zeigt online Aufnahmen vom Abtransport der Verletzten
…. und ein englischsprachiges Video über das Unglück
Foto: Metrostation Park Pobdy, Wikimedia Commons
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