„With Love from Moscow“: Galakonzert der Moskauer Helikon-Oper in Düsseldorf© Roman Nagin

„With Love from Moscow“: Galakonzert der Moskauer Helikon-Oper in Düsseldorf

Im April dieses Jahres in Moskau haben die Deutsche Oper am Rhein und die Helikon Oper einen Kooperationsvertrag in Anwesenheit der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Isabel Pfeiffer-Poensgen unterzeichnet. Die beiden Opernhäuser verbindet schon seit Jahren eine enge künstlerische Freundschaft. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Moskau fand 2017 in Düsseldorf das erste gemeinsame Galakonzert statt, bei dem Ensemblemitglieder beider Häuser gemeinsam auf der Bühne standen.

Der Gegenbesuch folgte im September 2018 in Moskau, als sieben Sängerinnen und Sänger der Deutschen Oper am Rhein gemeinsam mit ihren russischen Kollegen ein Konzert in der Helikon-Oper gegeben haben. „Ein unvergesslicher Abend, an dem auch der Oberbürgermeister von Düsseldorf Thomas Geisel sowie hochrangige Moskauer Kulturpolitiker teilnahmen“, erzählte uns der Intendant des Düsseldorfer Opernhauses Christoph Meyer. Nun gab es ein Wiedersehen: Zwölf Solistinnen und Solisten, Chor und Orchester aus Moskau kamen für zwei große Galakonzerte nach Duisburg und Düsseldorf.

In seiner Begrüßungsrede sagte Christoph Meyer: „Die politischen Grenzen können mit dem musikalischen Miteinander überwunden werden“. Und seine Worte wurden mit einem enthusiastischen Applaus des ausverkauften Opernhauses unterstützt. Thomas Geisel erinnerte daran, dass beide Städte schon seit 25 Jahren eine Partnerschaft verbindet: „Wir sind besonders stolz darauf, die Partnerstadt von Moskau zu sein und glücklich darüber, dass unsere Moskauer Partner diese Partnerschaft sehr schätzen“.

Im ersten Teil konnte das begeisterte Publikum Arien, Ensembles und Chorszenen von Tschaikowsky genießen. Nach der Pause stellten die russischen Sänger ihr Können als Verdi-Interpreten unter Beweis. Das Konzert hatte den Titel „With Love from Moscow“. Unglaublich viel Liebe bekamen die 140 Musiker aus Moskau auch von den Düsseldorfer Zuschauern zurück. Die stehenden Ovationen wollten gar nicht aufhören und das Publikum wurde für seinen warmen Empfang mit Zugaben belohnt. Mit viel Witz hatten die Solisten das Trinklied aus „La Traviata“ vorgeführt, in dem gleichzeitig drei Violettas und Alfredos auf der Bühne erschienen. Doch die Düsseldorfer ließen das Ensemble nicht gehen und zum Abschied sang das ganze Opernhaus „Moskauer Abende“ zusammen. Egal, ob man Russisch konnte oder nicht.

Also hatte der Intendant der Helikon Oper, Dmitry Bertman, mit seinen Worten Recht: „Wir sprechen alle unterschiedlichen Sprachen. Aber wir haben eine gemeinsame musische Sprache. Vielleicht hat Gott uns diese Sprache gegeben, damit wir die Spaltung in einzelne Sprachen überwinden können“. Und genau das ist gestern Abend in Düsseldorf geschehen.

[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]

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