Wie aus Informationen auf der Website der Behörde hervorgeht, hat die russische Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring den ehemaligen Yukos-Chef Michail Chodorkowski und den Politiker Dmitri Gudkow in die Liste der Extremisten und Terroristen aufgenommen. Vorher waren sie zu ausländischen Agenten erklärt worden.
Im Oktober 2025 leitete der FSB gegen den Geschäftsmann ein Strafverfahren wegen Gründung einer terroristischen Vereinigung und gewaltsamer Machtergreifung ein. Neben dem ehemaligen Unternehmer sind noch 22 weitere Mitglieder des „Antikriegskomitees Russlands” in den Fall verwickelt, darunter Dmitri Gudkow.
Der FSB behauptete, der Ausschuss habe eine „gewaltsame Änderung der verfassungsmäßigen Ordnung der Russischen Föderation” geplant und sei außerdem bestrebt gewesen, „die unterschiedlichen Protestkräfte der Protestgemeinschaft” zu vereinen. Gegen Chodorkowski wurde ebenfalls ein Verfahren wegen öffentlicher Aufrufe zum Terrorismus eingeleitet.
Zwei Tage zuvor waren der Politiker Michail Kasjanow (russischer Ministerpräsident von 2000 bis 2004), der Ökonom Sergej Gurjew (Rektor der Russischen Wirtschaftsschule von 2004 bis 2013)und der Journalist Kirill Martynow (Chefredakteur der Nowaja Gaseta) in die Liste der Organisationen und Personen aufgenommen worden, über die Informationen hinsichtlich ihrer Beteiligung an extremistischen Aktivitäten und Terrorismus vorliegen. Alle drei sind Mitglieder des „Antikriegskomitees“, das im Januar 2024 als unerwünschte Organisation eingestuft wurde. Auch sie waren bereits ausländische Agenten anerkannt gewesen. Alle drei leben im Ausland.
Vor etwa einer Woche war die Politologin Jekaterina Schulmann von der Aufnahme ins Register der Terroristen betroffen. Das ehemalige Mitglied des Präsidialrats für Menschenrechte wurde im Frühjahr 2022 in die Liste der ausländischen Agenten des Justizministeriums aufgenommen. Im März 2025 tauchte ihr Name in der Fahndungsdatenbank des Innenministeriums auf, bald darauf verschwand die entsprechende Karteikarte jedoch von der Website der Behörde.
Im Oktober wurde bekannt, dass der FSB ein Strafverfahren gegen Schulmann und einige andere Personen aus der Liste der ausländischen Agenten eingeleitet hat – wegen der Gründung einer terroristischen Vereinigung und der gewaltsamen Machtübernahme. Seit 2022 lebt die Politologin in Deutschland.
Laut Gesetz frieren Banken die Gelder der in das Register aufgenommenen Personen ein und stellen ihre Dienstleistungen ein.

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