Mitglieder einer internationalen Gruppe von Reeder-Versicherern auf Gegenseitigkeit haben die Empfehlung erhalten, die Risiken eines Vertragsabschlusses für die Bauprojekte von Nord Stream 2 und Turkish Stream aufgrund möglicher US-Sanktionen streng zu bewerten und „größtmögliche Diskretion“ zu wahren, heißt es im Rundschreiben der Gruppe.
„Die Mitglieder werden daran erinnert, dass es keinen Versicherungsschutz für Schiffe gibt, die illegale Aktivitäten ausüben oder den Versicherer durch einen Sanktionsverstoß gefährden. Angesichts der direkten Gefahr von Sanktionen durch CAATSA und PEESA decken die Versicherer keine Aktivitäten im Zusammenhang mit den Bauprojekten von Nord Stream 2 oder Turk Stream„, steht auf der Website der Seeversicherer auf Gegenseitigkeit.
Der Bau der Nord Stream 2-Pipeline durch die europäischen Unternehmer wurde gestoppt wegen US-Sanktionen und, wie Gazprom sagte, wird „das fast zu 94% abgeschlossene Nord Stream 2-Projekt, von der russischen Seite beendet werden.“
Insbesondere der bereits im Senat verabschiedete Entwurf des US-Verteidigungshaushalts für das nächste Geschäftsjahr sieht strengere Sanktionen gegen die Gaspipelines Nord Stream 2 und Turkish Stream vor. Das Projekt sieht unter anderem Sanktionen für die „Förderung des Verkaufs, der Vermietung oder der Bereitstellung“ von Rohrverlegungsschiffen für den Bau von Gaspipelines, die „Bereitstellung von Versicherungen und Rückversicherungen“ sowie Dienstleistungen oder Einrichtungen für die „technische Modernisierung“ von Schiffen im Zusammenhang mit dem Bau der Gaspipeline vor.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte dazu: „Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika, eine der größten Mächte der Welt, in Bezug auf die Umsetzung dieses Projekts in mehreren Bereichen subversiv sind, ist dies ein Risiko oder nicht? Die USA sparen keine Mittel, keine Anstrengungen, kein Geld … um alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Umsetzung dieses Projekts zu verhindern.“
Durch die US-Maßnahmen würden nicht nur das Projekt selbst und Investitionen angegriffen, sondern auch europäische Länder, Völker, die konkreten Nutzen aus der Umsetzung des Projekts erhalten sollen. Der freie Wettbewerb auf weltweiter Ebene werde ebenfalls die Kosten tragen müssen, betonte Sacharowa.
Zuvor wurde in Moskau wiederholt erklärt, dass das Nord Stream 2-Projekt trotz der Maßnahmen der Vereinigten Staaten erfolgreich abgeschlossen und umgesetzt werde.
Anfang dieser Woche äußerte US-Außenminister Mike Pompeo die Hoffnung, dass Nord Stream 2 nicht fertiggestellt wird, und kündigte an, dass Washington eine Koalition bildet, um das Projekt zu Fall zu bringen. Die USA hoffen, dass auch die deutsche Regierung zu dieser Einschätzung kommt.
Laut Pompeo macht Nord Stream 2 aus US-Sicht die EU von russischem Gas abhängig und schadet der Ukraine. Er verband das Thema Nord Stream auch mit der angeblichen Vergiftung des russischen Oppositionsführers Alexei Navalny.
[hrsg/russland.NEWS]

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