Am vergangenen Mittwoch hat Präsident Putin ein Dekret unterzeichnet, in dem für Bewohner der von der Ukraine getrennten Donbass-Republiken ein erleichterter Zugang zur russischen Staatsbürgerschaft geregelt wird. Dieses Gesetz wurde von mehreren westlichen Ländern als ein Versuch, die Spaltung zu zementieren, gesehen.
Der neue ukrainischen Präsidenten Selenski bot im Gegenzug auch russischen Bürgern die ukrainische Staatsbürgerschaft an:
„Wir werden Vertretern aller Völker, die unter autoritären und korrupten Regimen leiden, die ukrainische Staatsbürgerschaft geben. An erster Stelle Russen, die heute vielleicht mehr leiden als jeder andere.“
Putin bot darauf im Gegenzug am Samstag allen Ukrainern die russische Staatsbürgerschaft an. Er ist der Auffassung, dass sowohl Russen als auch Ukrainer nur gewinnen werden, wenn sie eine gemeinsame Staatsbürgerschaft haben.
„Ich habe viele Male gesagt, dass Ukrainer und Russen brüderliche Völker sind, und das noch mehr. Ich glaube, dass sie ein Volk sind….. Und wenn wir eine gemeinsame Staatsbürgerschaft haben, werden sowohl Russen als auch Ukrainer davon profitieren.“ Wenn den Russen in der Ukraine und den Ukrainern in Russland Staatsbürgerschaft gewährt wird, werden „wir allmählich zum gemeinsamen gewünschten Ergebnis kommen, das heißt, wir werden eine gemeinsame Staatsbürgerschaft haben.
Im Oktober 2016 hatte Putin im Valdai-Diskussionsclub in Sotschi dieses Thema angesprochen: „Ich glaube, dass Russen und Ukrainer ein Volk sind. Natürlich gibt es sowohl in Russland als auch in der Ukraine Menschen mit extremen nationalistischen Ansichten, aber sie sind ein Volk, das sich sehr nahe steht. Zuerst wurden wir getrennt und dann wurden wir rausgeschmissen, aber wir sind selbst dafür verantwortlich. Und wir müssen selbst einen Ausweg aus dieser Situation finden. Ich bin sicher, dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen wird und wir einen Ausweg finden werden.“
Der noch amtierende Präsident der Ukraine ist dagegen vollkommen anderer Meinung. Die Staatsbürgerschaft der Ukraine anzunehmen, ist eine hohe Ehre, und es ist unmöglich, den Russen anzubieten, sie zu bekommen, meinte er bei einem Treffen mit Vertretern der wissenschaftlichen Kreise der ukrainischen katholischen Universität in Lemberg, berichtet „Interfax-Ukraine“ .
„Und wir werden nicht akzeptieren, dass jetzt jemand die heilige ukrainische Staatsbürgerschaft an die Russen verteilt. Weil alle 140 Millionen es in Anspruch nehmen werden, weil wir besser sind als sie. Weil die ukrainische Staatsbürgerschaft eine hohe Ehre ist“, sagte Poroschenko.
[hmw/russland.NEWS]
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