Nervengift Nowitschok erneut in den Schlagzeilen

Vor dem Treffen von Wladimir Putin mit Donald Trump in Großbritannien flackert der Fall Skripal durch einen neuen Vergiftungsfall mit dem Nervengift Nowitschok wieder auf.

Der Vorfall ereignete sich am Samstag nahe der Stadt Salisbury, wo im März der frühere russische Spion Sergej Skripal und dessen Tochter vergiftet worden waren. Bei den beiden nun Betroffenen handelt es sich den Behörden zufolge um einen 45-jährigen Mann und eine 44-jährige Frau, die beide britische Staatsbürger seien. Sie würden im Krankenhaus behandelt. Über deren etwaige Beziehungen zu Russland und den Geheimdiensten ist nichts bekannt.

Untersuchungen des Militärforschungszentrums Porton Down zeigen, dass die Ursache der Vergiftung die gleiche Substanz wie im Fall von Skripal ist, sagte der Leiter der britischen Anti-Terror-Behörde, Neil Bazu, am späten Mittwochabend.

“Wir sind nicht in der Lage zu sagen, ob das Nervenmittel aus derselben Charge stammt, der die Skripals ausgesetzt waren”, sagte Bazu. “Die Möglichkeit, dass diese beiden Fälle miteinander verbunden sein könnten, ist für uns eindeutig eine Frage, der wir nachgehen.”

Zunächst wurde angenommen, dass sich die beiden arbeitslosen Opfer nach dem Konsum von Heroin oder Crack schlecht gefühlt haben. Die Polizei sagte jedoch, weitere Studien seien im Gange, und die Polizei sei bereit, andere Versionen des Geschehenen in Betracht zu ziehen. Gleichzeitig betonte die Polizei, dass noch nicht klar ist, ob der Vorfall ein Verbrechen ist.

Theresa May und andere hochrangige britische Beamte haben sich zu dem neuen Vorfall noch nicht geäußert, aber man kann nicht daran zweifeln, dass die offizielle Reaktion auf die Vergiftung zweier britischer Untertanen bald folgen wird.

Auch Russland hält sich mit Kommentaren zurück. Bisher reagierte nur der in der Staatsduma zuständige Ausschussleiter, Wladimir Schamanow. Er bot Großbritannien bei der Untersuchung des Vorfalls in Amesbury russische Hilfe an und empfahl den britischen Kollegen, sie sollten Russland an der Untersuchung beteiligen.

[hub/russland.NEWS]

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