Handelsblatt: Deutschland diskutiert Verstaatlichung von Gazprom- und Rosneft-Töchtern

Handelsblatt: Deutschland diskutiert Verstaatlichung von Gazprom- und Rosneft-Töchtern

Das deutsche Wirtschaftsministerium arbeitet an Szenarien für den Fall, dass Russlands Energielieferungen ausbleiben, berichtet die deutsche Zeitung Handelsblatt. Eine der diskutierten Maßnahmen ist die Verstaatlichung von Gazprom Germania und Rosneft Deutschland, beides Tochtergesellschaften der russischen Unternehmen Gazprom und Rosneft.

Das Handelsblatt erfuhr, dass die russischen Tochtergesellschaften für die deutsche Energieversorgung von systemischer Bedeutung sind. Gazprom Germania ist der Betreiber mehrerer großer deutscher Gasspeicher. „Rosneft ist der drittgrößte Akteur auf dem deutschen Raffineriemarkt und ist an drei Raffinerien beteiligt. Wie das Handelsblatt schreibt, sei es ohne Rosneft Deutschland nicht möglich, auf dem Berliner Flughafen zu starten und zu landen. Das Unternehmen versorgt auch die Einsatzfahrzeuge der Hauptstadt mit Kraftstoff.

Rosneft Deutschland antwortete auf die Anfrage des Handelsblatts, dass das Unternehmen von den Sanktionen nicht betroffen sei. Gazprom Germania hat auf die Anfrage nicht geantwortet.

Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am 31. März ein Dekret über den Gashandel mit „unfreundlichen Ländern“ gegen Rubel. Die neuen Regeln für den Verkauf von Gas sollen am 1. April in Kraft treten. Deutschland und Frankreich haben sich umgehend geweigert, den Forderungen Russlands nachzukommen. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, die Länder bereiteten einen Plan für den Fall vor, dass die Gaslieferungen unterbrochen würden.

[hub/russland.NEWS]

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