Das Gipfeltreffen der russischen und US-Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump in Helsinki hatte einen geringen Einfluss auf die öffentliche Bewertung der russisch-amerikanischen Beziehungen. Eine Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM ergab, dass die meisten Befragten den Stand der Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten nach wie vor negativ einschätzen. Die Ergebnisse der Umfrage wurden von RIA Novosti veröffentlicht.
Der Bewertungs-Index besteht aus dem Unterschied zwischen den Summen der positiven und negativen Antworten. Der Wert kann zwischen minus 100 und plus 100 Punkten liegen.
Nach den Ergebnissen der Umfrage stieg der Index nach dem Gipfel um 2 Punkte. Am 5. Juli lag der Index bei minus 74 Punkten, am 18. Juli bei minus 72 Punkten. Soziologen weisen darauf hin, dass der Indikator derzeit viel niedriger ausfällt als vor einem Jahr (minus 44 Punkte im Juli 2017).
Fast die Hälfte der Russen (48 Prozent) erwartet nach dem Präsidententreffen keine Veränderungen in den Beziehungen zwischen Russland und den USA. Weitere 38 Prozent hoffen auf eine verbesserte Beziehung, 3 Prozent vertraten die gegenteilige Meinung.
„Die Tiefe der Widersprüche zwischen den beiden Ländern ist so groß, und Donald Trump ist so in interne politischen Problemen verstrickt, so dass ein wichtiger Durchbruch nicht erreicht wurde“, kommentierte der Generaldirektor von WZIOM, Valery Fjodorow, die Ergebnisse der Umfrage.
Mehr als ein Drittel der Befragten (39 Prozent) sagen, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien angespannt, 29 Prozent beurteilen das Verhältnis als kühl, während 15 Prozent die Beziehungen zwischen den beiden Ländern als feindlich bezeichnet. Nur 8 Prozent der Bürger hielten die bilateralen Beziehungen für normal, und nur 1 bis 2 Prozent sprachen von guter Nachbarschaft und Freundschaft.
„Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) halten Amerika für aggressiv, zwei Drittel (68 Prozent) für einflussreich. Als positiv beschrieben die Russen die entwickelte Wissenschaft des Landes (76 Prozent) und die Demokratie des Staates (37 Prozent)“, so WZIOM. Sehr oft beschreiben die Russen die Vereinigten Staaten als ein Land, das „sich in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischt“ (86 Prozent).
Zur gleichen Zeit befürworten mehr als die Hälfte der Befragten die weitere Entwicklung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu den USA (54 Prozent) sowie die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit (55 Prozent). 52 Prozent bzw. 50 Prozent der Befragten erwähnten die Notwendigkeit, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu intensivieren. Weitere 12 Prozent der Befragten halten es dagegen für notwendig, die Kontakte mit den USA im wirtschaftlichen Bereich zu reduzieren. Nur 6 Prozent der Befragten wollen die kulturellen Bindungen reduzieren. 7 Prozent der Befragten befürworten eine Einschränkung der Zusammenarbeit im militärischen Bereich und der Verringerung der politischen Kontakte.
Die Umfrage wurde am 18. Juli 2018 per Telefoninterview unter 1.600 Befragten im Alter von über 18 Jahren durchgeführt.
[hub/russland.NEWS]
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