In der Hauptstadt der Region Kamtschatka wird wegen einer Bärenplage höchste Alarmbereitschaft ausgerufen, teilte das Bürgermeisteramt von Petropawlowsk-Kamtschatski am Freitag der russischen Zeitung Kommersant mit. Die Maßnahme wurde nach dem gestrigen tödlichen Angriff eines Bären auf eine Rentnerin innerhalb der Stadtgrenzen ergriffen.
Das Ministerium für Notfälle in Kamtschatka berichtete, seit Anfang August seien in drei Bezirken 76 Beschwerden über das Eindringen von Raubtieren in Siedlungen eingegangen. „Da unsere Stadt von Wildtieren umgeben ist, die hier ihren natürlichen Lebensraum haben, kommt es in dieser Zeit relativ häufig zu Bärenkontakten. Neben Bären kommen oft auch Füchse und Rotluchse in die Stadt. Bei falschem menschlichem Verhalten ist jedes Wildtier potenziell gefährlich”, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt von Kamtschatka.
Das Notfallministerium empfahl, bei einer Begegnung mit einem Bären in einem Gebäude oder Auto Schutz zu suchen, sich langsam zurückzuziehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, und plötzliche Bewegungen sowie Provokationen zu vermeiden. Man kann auch versuchen ihn abzulenken, indem man seine Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand in der Nähe lenkt. Zusätzlich lassen sich Bären mit Pfefferspray abschrecken. Als letzten Ausweg könne man versuchen, sich totzustellen.
Seit einigen Jahren häufen sich im Frühherbst die Bären in den Dörfern Kamtschatkas. Im vergangenen Jahr wurden etwa 300 Tiere getötet, die eine Gefahr für Menschen darstellten.
Am frühen Morgen des 25. Septembers griff in der Hauptstadt ein Bär eine Frau in der Nähe einer Schule an. Die Frau wurde mit Kopfwunden ins Krankenhaus eingeliefert, verstarb aber an den erlittenen Wunden. Der Bär wurde von Wildhütern in der Nähe der Schule erschossen. Vor der Begegnung mit der Frau hatte das Tier versucht, einen Mann auf einem Parkplatz anzugreifen, der sich in einem Auto versteckt hatte.
Die Einsatzgruppen, die in der Zeit der Wildtieraktivität regelmäßig arbeiten, wurden verstärkt. Die Leiter von Vorschul- und Bildungseinrichtungen wurden angewiesen, die Kontrollen in der Nähe sozialer Einrichtungen zu verstärken, Elternversammlungen abzuhalten und die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen für Kinder sowie die Kontrolle ihres Aufenthaltsortes zu gewährleisten.
COMMENTS