Umfrage: Sanktionen beeinträchtigen das Leben von 60 Prozent der Russen© russland.news

Umfrage: Sanktionen beeinträchtigen das Leben von 60 Prozent der Russen

Infolge der vom Westen verhängten Sanktionen sehen sich 50 Prozent der Russen mit einem Mangel an vertrauten Waren konfrontiert, ergab eine Umfrage von des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes VTsIOM. Die Befragten beklagten sich insbesondere über den Mangel an Zucker und Medikamenten. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass die Sanktionen ihr Leben auf die eine oder andere Weise beeinflusst haben.

Der Umfrage zufolge meldeten die Russen am häufigsten einen Mangel an Zucker (41 Prozent), Salz (9 Prozent), Buchweizen (6 Prozent), Medikamenten (5 Prozent) und Körperpflegeprodukten (4 Prozent). Außerdem meldeten sie Engpässe bei Getreide und Haushaltschemikalien (jeweils 3 Prozent), Mehl (2 Prozent) und Öl (2 Prozent). 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Waren des täglichen Bedarfs gekauft haben oder zu kaufen beabsichtigen. 47 Prozent der Befragten gaben an, dass sie von allem genug haben. 3 Prozent wollten keine Stellungnahme abgeben.

Die Inflation wurde von 37 Prozent der Befragten als größtes Problem genannt. Am stärksten stiegen die Preise für Zucker (84 Prozent der Befragten), Obst und Gemüse (77 Prozent) sowie Getreide und Nudeln (75 Prozent). 65 Prozent der Befragten erwarten einen weiteren Preisanstieg. 39 Prozent der Russen erwarten zudem eine Beschleunigung der Inflation.

Neben anderen Faktoren, die ihr Leben beeinträchtigt haben, nannten 5 Prozent eine Verringerung oder einen Verlust des Einkommens. 4 Prozent sind unzufrieden mit der Schließung von Flugverbindungen, 3 Prozent beklagen die Arbeitslosigkeit. 22 Prozent der Russen gaben an, dass sie Bargeld von Bankkonten und Einlagen abgehoben und Pläne wie Renovierung, Umzug oder Ausbildung aufgegeben haben.

Die westlichen Länder haben als Reaktion auf die von Wladimir Putin am 24. Februar angekündigte Militäroperation in der Ukraine bereits mehrere strenge Sanktionspakete verhängt. Die russische Regierung hat bereits erklärt, dass es im Jahr 2022 keinen Haushaltsüberschuss geben wird. Gestern hat die Europäische Union ein fünftes Sanktionspaket beschlossen, das unter anderem ein Embargo für Kohleimporte und High-Tech-Güter vorsieht.

Die VTsIOM -Umfrage wurde am 18. März durchgeführt. Die Ergebnisse wurden am 6. April bei einem Rundtischgespräch in der Higher School of Economics HSE mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft vorgestellt. RBK berichtet über die Ergebnisse der Umfrage.

[hrsg/russland.NEWS]

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