Wie RIA Novosti unter Berufung auf Elman Mehtiyev, den Präsidenten des Nationalen Verbandes der professionellen Inkassobüros (NAPKA), berichtet, ist die Zahl der Russen, die wegen überfälliger Schulden nicht ins Ausland reisen dürften, auf 7,2 Millionen gestiegen. Es handelt sich um Bürger mit überfälligen Schulden von mehr als 90 Tagen und über 30.000 Rubel (etwa 350 Euro).
„So könnte jeder sechste Kreditnehmer, sofern der Gläubiger einen Gerichtsbeschluss erwirkt, das Land nicht verlassen können“, sagte Mehdiyev.
Der Präsident der NAPCA riet den Schuldnern, 10 bis 14 Tage vor der Ausreise aus dem Land auf der Website des Föderalen Gerichtsvollzieherdienstes (FSSP) zu überprüfen, ob ihr Name in der Datenbank für Vollstreckungsverfahren eingetragen ist.
Wenn ein Verfahren eingeleitet wurde, sollten sie die Schulden zurückzahlen, die Stelle, die das Verbot verhängt hat, benachrichtigen und etwa 10 Arbeitstage warten, bis die Daten in die Datenbank eingegeben werden, sagte Mehtiyev. Er fügte hinzu, dass Sie laut Gesetz versuchen können, eine tilgungsfreie Zeit oder Ratenzahlungen zu beantragen, wenn Sie z. B. für eine medizinische Behandlung ins Ausland reisen müssen.
Gleichzeitig hat, laut Mehtiyev, das Reiseverbot vor dem Hintergrund von COVID-19 an Wirksamkeit verloren: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden nur 300.000 von 5,9 Millionen ausgestellten Gerichtsentscheidungen tatsächlich vollstreckt.
Zuvor hatte Wladimir Gruzdev, Vorsitzender des Vorstands der Russischen Juristenvereinigung (ALR), erklärt, dass eine Regierungskommission einen Entwurf gebilligt habe, der die Beschlagnahme ausländischer Pässe von Schuldnern erlaube, die an Reisen ins Ausland gehindert worden seien.
Im Dezember berichtete der russische Föderale Dienst für die Überwachung des Schutzes der Verbraucherrechte und des menschlichen Wohlergehens, dass über 4,1 Millionen Russen aufgrund ihrer Schulden nicht ins Ausland reisen konnten. Ihre Schulden wurden hauptsächlich durch unbezahlte Kredite, Unterhaltszahlungen oder Stromrechnungen verursacht. Mehr als eine Million Rentner sind aufgrund von Darlehensschulden in die Datenbank der Gerichtsvollzieher aufgenommen worden.
[hmw/russland.NEWS]
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