Zweimal im Jahr kommuniziert Wladimir Putin direkt mit den Russen. Seine große Pressekonferenz findet im Herbst statt, und im Sommer, gewöhnlich im Juni, der so genannte „Der direkte Draht“ – eine Live-Show mit Wladimir Putin“, bei der der russische Präsident und frühere Ministerpräsident Wladimir Putin Fragen russischer Bürger beantwortet. In den Jahren 2008 bis 2011, als Wladimir Putin Ministerpräsident Russlands war, hieß die Sendung „Gespräch mit Wladimir Putin“.
Während der Vorbereitung und während der Sendung kann jeder über alle vorhandenen Kommunikationsmittel Fragen an ein spezielles Nachrichtenverarbeitungszentrum senden: per Telefon, SMS- und MMS-Nachrichten, Websites, mobile Anwendungen und soziale Netzwerke. So fand letztes Jahr „Der direkte Draht“ am 20. Juni statt und dauerte vier Stunden und acht Minuten. Der Präsident erhielt über 2,6 Millionen Fragen und beantwortete 70 davon. Wladimir Putin nahm erstmals 2001 an einer solchen Veranstaltung teil. Damals bekam er 400 Fragen.
In diesem Jahr verschiebt sich das Datum für den „Direkten Draht“ und wird erst nach der Abstimmung über die Verfassungsänderungen stattfinden. Dies erzählte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow den Journalisten, wie die Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet. Die genaue Zeit wird laut Peskow zusätzlich bekannt gegeben.
Dieses Mal wird Putin vor einer besonderen Herausforderung stehen. Zunächst einmal bleibt die Frage offen, ob die Russen für die Änderung der Verfassung stimmen werden. Zweitens ist das eigentliche Format solcher Treffen veraltet, wie man es auch immer zu modernisieren versucht, indem man zum Beispiel junge Youtuber oder populäre Blogger zu dieser Fragerunde einlädt. Wie ein russischer politischer Kommentator sagte, „Der direkte Draht“ wird immer mehr zu einem riesigen Beschwerdebuch, wo Menschen mit Hilfe von Putin ihre Probleme mit einer kaputten Wasserleitung oder schlechten Straßen lösen wollen.
Laut Wladimir Putin selbst ist „Der direkte Draht“ die «stärkste soziologische Umfrage», die es den Bürgern ermöglicht, ihre Position und Einschätzung an die Führung des Landes zu übermitteln.
[hrsg/russland.NEWS]
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