Trump attackiert CNN für Spekulation über russische Beteiligung an US-Unruhen

US-Präsident Donald Trump kritisierte CNN nach einer Story, in der es um eine „russische Spur“ bei den Unruhen in Minneapolis ging. Sie wurden durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd provoziert, nachdem er von der Polizei festgenommen worden war. „Jetzt geht es wieder los. Fake News von CNN beschuldigen RUSSLAND, RUSSLAND, RUSSLAND. Das sind kranke Verlierer mit SEHR schlechten Bewertungen!“, twitterte Trump.

Auf CNN erinnerte der ehemalige Bürgermeister von New Orleans, Mark Morial, an den „russischen Fußabdruck“ bei den Präsidentschaftswahlen 2016 und spekulierte über eine Teilnahme Russlands an den aktuellen Unruhen in den Vereinigten Staaten. „Die Russen gaben bei den Wahlen 2016 vor, schwarze Aktivisten zu sein. Vielleicht sind sie jetzt auch daran beteiligt?“

Auch Trump sieht Infiltratoren am Werk, beschuldigt aber nicht den Kreml, sondern die „Antifa und radikale Linke“. Sein Generalstaatsanwalt William Barr scheint zuzustimmen. Auf einer Pressekonferenz warf er „Radikalen und Agitatoren“ vor, die Situation für ihre eigenen separaten und gewalttätige Ziele zu nutzen. „Die Gewalt wird von anarchischen und linksextremistischen Gruppen geplant, organisiert und vorangetrieben“, behauptete Barr. Der Gouverneur von Minnesota, in dem Minneapolis liegt, Tim Walz, erklärte dagegen nach ersten Ermittlungen, die Gewalt werde von rivalisierenden Drogengangs, weißen Rassisten und Anarchisten angeheizt.

Im Mai 2017 begannen die USA eine Untersuchung der angeblichen „russischen Einmischung“ in die Wahlen von 2016, der Fall wurde von Sonderstaatsanwalt Robert Mueller betreut. Im März 2019 gab die Untersuchung bekannt, dass die Untersuchung zahlreiche Versuche russischer Vertreter aufdeckte, sich in den US-Wahlkampf einzumischen. Aufgrund unzureichender Beweise sei es jedoch nicht möglich, von Absprachen zwischen Donald Trump und Russland zu sprechen.

Die Ursache der Unruhen in Minneapolis und später in anderen Städten des Landes war der Tod des Afroamerikaners George Floyd. Er wurde von der Polizei brutal festgenommen und starb dann. Um die Lage in Minneapolis zu normalisieren, wurde der Notstand ausgerufen und Soldaten der US-Nationalgarde mobilisiert. Die Unruhen sind die seit 2016 größten im Land und begannen mit der Verbreitung eines Videos der Festnahme. Der beteiligte Polizist wurde wegen Totschlags angeklagt.

[hrsg/russland.NEWS]