Türkei ersucht NATO um Unterstützung für Syrien

Türkei ersucht NATO um Unterstützung für Syrien

Die Türkei hat die NATO um Unterstützung für Syrien gebeten, um ihre Grenze zu Syrien zu schützen und „im Zusammenhang mit den Herausforderungen der Migration“, sagte der türkische Präsident Tayyip Erdogan. Seiner Meinung nach kann es sich kein europäisches Land „leisten, dem Konflikt und der humanitären Katastrophe in Syrien gleichgültig gegenüberzustehen“, berichtet NTV.

„Es ist wichtig, dass die von uns geforderte Unterstützung ohne weitere Verzögerung erhalten wird“, sagte Erdogan nach dem Treffen mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

„Kein europäisches Land kann sich den Luxus erlauben, gegenüber dem Konflikt und dem menschlichen Drama in Syrien gleichgültig zu sein. Wir sollten unsere Anstrengungen in der Syrienfrage mehr denn je verstärken. Türkei kämpft seit genau 9 Jahre mit den Bedrohungen und Gefahren durch Syrien. Wir sind das einzige NATO-Land, das mit Syrien kollidiert und Märtyrer aus dem Zusammenstoß hat. Wir nehmen auch 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge auf“, so Erdogan.

Stoltenberg verwies auf den Rückgang der Gewalt in Idlib und die Einhaltung des Waffenstillstands in der Region. Er hat erklärt, dass die Einwohner von Idlib Opfer von Flugzeugen aus Syrien und Russland wurden. „Indirekte Bombardierungen durch das Assad-Regime und Russland haben das Leiden der Menschen provoziert“, sagte der NATO-Generalsekretär.

Eine Verschärfung der Situation in Idlib begann im Januar 2020. Damals wurde der Waffenstillstand gebrochen, und die syrische Armee setzte ihre Offensive bis tief in die Deeskalationszone fort. Nach dem Tod von Dutzenden türkischen Soldaten in der Region drohte Ankara Damaskus mit der Einleitung einer umfassenden Militäroperation gegen die syrischen Regierungstruppen. Am 5. März unterzeichneten die Staatschefs der Türkei und Russlands nach stundenlangen Verhandlungen ein Memorandum zur Lösung der Situation in Idlib. Bei dem Treffen in Moskau vereinbarten die Parteien die Einführung eines Waffenstillstands, die Schaffung eines Sicherheitskorridors und die Aufnahme gemeinsamer Patrouillen. Vor dem Hintergrund der Eskalation der Situation um die syrische Provinz Idlib beschlossen die türkischen Behörden, den Flüchtlingen den Transit durch ihr Gebiet zu ermöglichen. Laut Ankara sind in den letzten Wochen bereits mehr als 100.000 Migranten aus der Türkei in Richtung EU gezogen.

Zuvor hatte die Europäische Union den türkischen Präsidenten der politischen Erpressung beschuldigt. Brüssel erklärte, dass die sich an der griechisch-türkischen Grenze entwickelnde Migrationskrise von Ankara aus politischen Gründen provoziert wurde. Als Reaktion darauf warf die Türkei der EU eine heuchlerische Herangehensweise an die Migrationskrise vor.

[hrsg/russland.NEWS]

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