Ex-Polizist Konowalow gestand, wie er Journalist Golunow Drogen unterschob

Ex-Polizist Konowalow gestand, wie er Journalist Golunow Drogen unterschob

Der ehemalige Polizeibeamte Polizist Denis Konowalow, der wegen illegaler Strafverfolgung des Journalisten Iwan Golunow verhaftet wurde, erzählte, wie er ihm die Drogen untergeschoben habe. Seiner Aussage zufolge, die von Baza veröffentlicht wurde, steckte er einen vorbereiteten Beutel mit N-Methylephedron in den Rucksack des Journalisten, während er in Handschellen im fahrenden Auto saß. Anschließend wurden der Beutel vor Zeugen im Moskauer Innenministerium beschlagnahmt.

Laut Konowalow erhielt er Anfang Juni von seinem Chef Igor Ljachowets, ehemaliger stellvertretender Leiter der Drogenkontrollabteilung des Moskauer Innenministeriums, die Anweisung, Golunow Drogen unterzuschieben, was sie am 6. Juni in der Nähe des Petrowsky Boulevard umsetzten. Ljachowets bekennt sich nicht schuldig und weist die Anklage zurück.

Die Droge habe er heimlich aus einem anderen Strafverfahren entnommen, so der Ex-Polizist ohne weitere Details zu nennen. Er sagte auch, dass die Videoaufnahmen von der Inhaftierung an und die ganze Zeit im Auto, von denen Golunow selbst wiederholt gesprochen hatte, nur „vorgetäuscht“ waren.

Die Kokaintüte habe er in einem unbeobachteten Moment auf einen Schrank in der Wohnung Golunows gelegt. Wie die mit Spuren von N-Methylephedron behaftete elektronische Waage in die Wohnung gelangen konnte, ist nicht klar. Der Hauptzeuge in dem Fall erklärte, „er hat den Moment des Deponierens von Drogen und Waage nicht gesehen, sondern nur bemerkt, dass Konowalow irgendwann aus seinem Sichtfeld verschwunden ist.“

Um die Entwicklung des ganzen Falls Iwan Golunow zu rechtfertigen, mussten die Ermittler offenlegen, wie es zu der Verhaftung gekommen ist. Den Dokumenten zufolge stammten die Beweise dafür, dass Golunow angeblich etwas mit Drogenhandel zu tun hat, aus einem der Untersuchungsgefängnisse der Hauptstadt. Auf dieser Grundlage habe Ljachowets ein Verfahren zur operativen Überwachung von Golunow eröffnet.

Dies ist jedoch nur die offizielle Version. Die Frau des Inhaftierten glaubt, dass ihr Mann Denis sich selbst verleumdet. Sie und ihr Anwalt hätten die Aufzeichnungen der Verhaftung Golunows von den Kameras des Tswetnoy-Geschäftszentrums gesehen, auf denen deutlich zu sehen ist, dass Konowalow niemanden etwas unterschiebt. Diese Videos wurden in dem Prozess um Wiedereinstellung ihres Mannes im November 2019 vom Moskauer Stadtgericht nicht als Beweismittel zugelassen.

Am 26. Februar wird das Basmanny-Gericht einen Antrag prüfen, Konowalow aus der Haft zu entlassen und unter Hausarrest zu stellen. Er habe sich schuldig bekannt und den Auftraggeber, seinen ehemaligen Chef, genannt. Der steht mit vier seiner Untergebenen wegen Fälschung von Beweismitteln unter Anklage.

[hrsg/russland.NEWS]

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