Putin: Vertrauensrating sinkt

Putin: Vertrauensrating sinkt

Nur 35 Prozent der Russen vertrauen ihrem Präsidenten. Das geht aus der Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrums hervor, die Ende Januar durchgeführt wurde.

In den letzten zwei Jahren ist das Vertrauensrating von Wladimir Putin fast um die Hälfte gesunken – im Dezember 2017 betrug es fast 59 Prozent. Laut Direktor des Lewada-Zentrums, Lew Gudkow, ist der kontinuierliche Vertrauensverlust in das Staatsoberhaupt auf die „anhaltende Irritation der Russen und ihre Müdigkeit vom Präsidenten“ zurückzuführen.

„Der Rückgang hat vor langer Zeit begonnen, und dies ist nicht einmal der Effekt der Rentenreform von 2017. Der verläuft langsam und schrittweise und ist ein aufschlussreicherer Trend als starke Kurven im Rating. Die Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation und mit der Tatsache, dass man keine Möglichkeit sieht, genügend Geld zu verdienen, nimmt zu“, schlussfolgerte Gudkow der Nachrichtenagentur RIA Novosti gegenüber.

Interessanterweise befürworten gleichzeitig zwischen 60 und 70 Prozent der Russen die Tätigkeit ihres Präsidenten. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass Vertrauen in erster Linie mit der Bewertung der sozialen Verdienste des Präsidenten. Die Zustimmung seiner Tätigkeit bezieht sich eher auf seine außenpolitischen Aktivitäten.

Der Kreml sei eher dazu geneigt, nicht allen soziologischen Forschungen zu vertrauen, teilte Präsidentschaftssprecher Dmitrij Peskow mit. Allerdings bezog sich seine Antwort auf die Ergebnisse einer Lewada-Zentrums Studie über die Haltung der Russen gegenüber der Ukraine, wonach lediglich 6 Prozent der russischen Bürger ihre Einstellung zum Nachbarland als „sehr positiv“ bezeichneten. 20 Prozent der Befragten sagten aus, sie stehen zu Ukraine „sehr schlecht“.

Interessant dabei ist, dass Dmitrij Peskow selbst bei der Vertrauensumfrage schon seit Jahren sehr schlecht abschneidet (seit 2017 bleibt sein Rating bei einem Prozent). Seit drei Jahren wächst in Russland auch die Zahl derer, die gar keinem Politiker vertrauen (von 14 Prozent im Jahre 2017 auf 22 Prozent aktuell).

[hrsg/russland.NEWS]

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