Im Jahr 2025 besuchten eine Million weniger Ausländer Russland

Im Jahr 2025 besuchten eine Million weniger Ausländer Russland

In den ersten drei Quartalen des Jahres unternahmen Ausländer (hauptsächlich aus Kasachstan, Usbekistan und China) 12,2 Millionen Reisen nach Russland. Das sind eine Million weniger als im Vorjahr, wie aus Statistiken der Grenzschutzbehörde des FSB hervorgeht, die der Zeitung Kommersant vorliegen. Im dritten Quartal wurden 4,4 Millionen Besuche ausländischer Staatsbürger registriert – das sind 600.000 weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024.

Kasachstan führt die Top 10 der Länder mit den meisten Reisen nach Russland an. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Usbekistan und China. Tadschikistan und Kirgisistan belegen den vierten und fünften Platz. Die Bürger Kasachstans gaben als Reisezweck am häufigsten „Privatreise” an (in 645.000 Fällen). Für chinesische Staatsbürger waren die häufigsten Gründe für die Einreise nach Russland „Tourismus” (372.000 Besuche), „Geschäftsreise” (74.000) und „Studium” (35.000). Die Staatsbürger der übrigen Länder in den Top 5 der Rangliste gaben „Arbeit” als Hauptgrund für ihre Reise an.

Der Leiter des Zentrums für Migrantenhilfe, meint, dass sich sowohl die Verschärfung der Migrationspolitik als auch der internationale Wettbewerb um ausländische Arbeitskräfte auf den Zustrom ausgewirkt haben könnten. Er wies dabei darauf hin, dass 2023 und 2025 eine ähnliche Anzahl von Besuchen ausländischer Staatsbürger verzeichnet wurde. Das zeigt, dass die Zahlen von Jahr zu Jahr schwanken.

Im Februar 2025 wurde ein „Register kontrollierter Personen” eingeführt, in das Straftäter eingetragen werden. Wer dort landet, muss mit der Sperrung seiner Konten und SIM-Karten sowie der Ausweisung aus dem Land rechnen. Seit September wird der Aufenthaltsort von Migranten in der Hauptstadt und im Großraum Moskau mithilfe einer mobilen App kontrolliert. Wer versucht, die Geolokalisierungskontrolle zu umgehen, riskiert die Aufnahme in das Register kontrollierter Personen und eine mögliche Ausweisung aus dem Land.

Ein Vertreter Kirgisistans erklärte in einem Interview mit Kommersant, dass kirgisische Bürger nach Alternativen zur Arbeitsmigration suchen. Zwischen 20 und 30 Prozent der Migranten, die sich in Russland aufgehalten haben, seien nach Europa, darunter Großbritannien, sowie in asiatische Länder wie China und Südkorea abgewandert.

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