Im Fernen Osten Russland in Wladiwostok kamen mehr als 500 Menschen zu einer genehmigten Kundgebung gegen die Erhöhung der Recyclinggebühren für Autos zusammen. Die Kundgebung fand in der Nähe des Hauses der Jugend statt. Das Gebiet wurde von Ordnungskräften abgesperrt und es gab Metalldetektorrahmen.
Bei der Demonstration hielten die Teilnehmer Plakate mit Slogans wie „Sie fahren Mercedes, wir fahren Schiguli“ oder „Bezahlbare Autos – faire Gebühren“ hoch, wie Baza berichtet. Die Demonstranten sammelten Unterschriften für eine Petition an Premierminister Mischustin, in der sie die Abschaffung des neuen Systems der Nutzungsgebühr fordern.
Sie sind überzeugt, dass die Verteuerung der Entsorgung von Autos die bestehenden Probleme nicht lösen, sondern nur verschärfen wird. Ihrer Meinung nach wird dies zu einem starken Anstieg der Autopreise führen und die Auswahl für Käufer einschränken.
Die Verwaltung von Wladiwostok genehmigte die Kundgebung erst im zweiten Anlauf. Der Antrag wurde von zwei Abgeordneten des Parlaments von Primorje gestellt und erst genehmigt, nachdem sie eine Reihe von Anmerkungen im ursprünglichen Antrag korrigiert und Angaben zur sanitären Versorgung der Veranstaltung gemacht hatten.
Vor der Kundgebung gab die Antiterror-Kommission von Primorje eine Warnung heraus, dass die Teilnahme an nicht genehmigten Kundgebungen mit Geldstrafen und Verhaftungen geahndet werde, und rief dazu auf, deren Organisatoren zu melden und sich nicht an Protest-Chats zu beteiligen.
Nach der Genehmigung der Kundgebung am 11. Oktober sagte einer der Organisatoren der Aktion die Bevölkerung müsse „Dampf ablassen”. „Wir sind hier an japanische Autos gewöhnt, und jetzt versucht man uns die russische Autoindustrie aufzuzwingen. Ich sehe wirklich, dass die Unzufriedenheit unter den Menschen wächst und sie diesen Dampf irgendwo ablassen müssen. Wenn die Bürger also die Möglichkeit sehen, ihre Position legal zum Ausdruck zu bringen, werden sie die Kundgebung auf jeden Fall unterstützen“, so der Abgeordnete der Gesetzgebenden Versammlung von Primorje. Dem russischen Schachspieler Garry Kasparow war es die größte Kundgebung seit 2021 in Wladiwostok.
Ab dem 1. November treten in Russland neue Regeln für die Berechnung der Abwrack- oder Umweltprämie für Pkw in Kraft. Eine Ausnahme wird nur für die Region Sachalin gemacht – dort bleiben die Preise für Autos unverändert. Schätzungen von Experten zufolge wird die Erhöhung der Verschrottungsgebühr die Hälfte der nach Russland eingeführten Autos betreffen. Im Fernen Osten Russlands besteht ein erheblicher Teil des Fuhrparks von Privat- und juristischen Personen aus importierten Autos aus China, Japan und Südkorea.
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