Interessen der Nutzer des russischen Internet sind seit 15 Jahren sprunghaft

Interessen der Nutzer des russischen Internet sind seit 15 Jahren sprunghaft

Von 2010 bis 2025 stieg das Interesse der Nutzer im russischen Internet an Religion 7,5-mal, an Finanzen fast 4-mal und an Immobilien 3,3-mal. Dies geht aus Daten von Yandex-Analysten hervor, die im russischen Wirtschaftsmagazin Experte veröffentlicht wurden. 

Der starke Anstieg der Popularität religiöser und finanzieller Themen lässt sich durch eine relativ niedrige Basis erklären. Zusammen machen diese Bereiche weniger als drei Prozent aller Zugriffe auf die Top-1000-Websites aus. Zum Vergleich: Bildungsressourcen machen etwa 9 Prozent der Zugriffe aus, obwohl ihre Popularität in den letzten 15 Jahren bescheidener gewachsen ist – um 53 Prozent. 

Am stärksten sank das Interesse an Karrierethemen (minus 85 Prozent), Computer und Gadgets (minus 79 Prozent) sowie Esoterik (minus 71 Prozent). In anderen Segmenten veränderte sich der Indikator in mehrere Richtungen. So war das Interesse an Musik beispielsweise bis 2017 rückläufig, begann dann zu wachsen und erreichte 2021 seinen Höhepunkt. Die Beliebtheit von Websites zum Thema körperliche Fitness nahm bis 2016 zu, danach nahm sie allmählich ab. 

In der Studie wurden 1.000 Websites mit der höchsten Anzahl von Treffern aus der Google-Suche jedes Jahr berücksichtigt. Die Themen wurden manuell auf der Grundlage von Suchanfragen ermittelt, die Nutzer zu der jeweiligen Ressource und ihrem Inhalt führten. Eine einzelne Website konnte bis zu drei Themen zugeordnet werden. Bei mehr als drei Themen wurde die Website keiner Kategorie zugeordnet. 

Der gesamte Internetkonsum in Russland gingin den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 um 3 Prozent zurück, im Online-Video-Segment sogar um 11 Prozent. Die durchschnittliche Verweildauer der Nutzer im Netz sank um elf Minuten gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024. Experten führen dies auf die Verlangsamung von YouTube zurück. Dies führte zu einem Abfluss von Nutzern und einem Rückgang der Videoaufrufe, wobei ein Teil des Publikums zum Fernsehen und anderen Plattformen wechselte. 

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