Zenit St. Petersburg: Spieler homophob angegriffen und bestraft

[von Marius Buhl] Der russische Fußball hat ein Homophobie- und Rassismusproblem. Das ist nicht neu, aber das Problem wird auch nicht kleiner. Jüngstes Beispiel: der Fall des Franzosen Yohan Mollo, Mittelfeldspieler bei Zenit St. Petersburg.

Beim Spiel der zweiten Mannschaft von Zenit gegen Siberia Novosibirsk beschimpften Fans der Heimmannschaft Mollo als „faggot“, berichtet die russische Sportwebsite sovsport.ru. Mollo reagierte, in dem er den homophoben Fans den Mittelfinger zeigte – wofür ihn die Russische Fußball-Union nun mit zwei Spielen Sperre und einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Rubel bestrafte.

Angefangen hatte die Geschichte auf Instagram. Mollo postet dort regelmäßig Bilder von seinem nackten, gestählten Oberkörper, er gilt als extrovertiert. In einem Interview mit Le Parisien sagte er mal: „Ich liebe mich und das ist das wichtigste.“ Auch Bilder seines Vorbilds Cristiano Ronaldo postet Mollo gern, darunter schrieb er neulich, dass er Ronaldo liebe. Vor dem Spiel gegen Novosibirsk postete er dann ein Video, in dem ein anderer Mann ihn auf die Stirn küsst. Zu viel für etliche russische Abonennten des Spielers: In der Kommentarspalte beleidigten sie Mollo als „Schwuchtel“. Dass der Mann im Video sein Vater war, half dem Franzosen auch nicht mehr. Er löschte den Post, im Stadion bekam er den Hass zu spüren.

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