Zellstoffwerk in Russland geplant

Moskau (gtai) – Ein Kombinat zur Herstellung von jährlich 1 Mio. Tonnen geblichenem Sulfat-Zellstoff im Bauwert von 2 Mrd. US$ soll am Standort Roschino im Gebiet Wologda entstehen. Investor und späterer Betreiber ist der Weltmarktführer für Produkte aus Birkensperrholz, Sveza-Les GmbH. Vorbereitet wird eine Mischfinanzierung aus aus- und inländischen Krediten sowie Eigenkapital. Die Ausrüstungen werden im Ausland geordert.

Bereits im Oktober 2013 haben Sveza und die Gebietsverwaltung Wologda ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Demnach wird die Region ein 350 ha großes Grundstück zur Verfügung stellen und an die Versorgungsnetze anschließen. Da sich das vorgesehene Grundstück auf dem Gelände einer noch einzurichtenden 1.300 ha großen regionalen Sonderwirtschaftszone (SWZ) befindet, wurden auch Steuererleichterungen und staatliche Kreditgarantien in Aussicht gestellt.

Der Idee nach sollen sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kombinat Versorgungs- und Zulieferindustrien ansiedeln: Unternehmen zur technischen Wartung der Anlagen im Zellulosekombinat und zur technischen Wartung von Forsttechnik sowie ein Hersteller von chemischen Substanzen für die Zellstoffproduktion. Hinzu gesellt sich ein Furnierwerk.

Von der Suche ausländischer Joint-Venture-Partner für das Zellstoffkombinat ist Sveza dem Vernehmen nach inzwischen abgerückt. Im Austausch dafür sollen nun 70% der Investitionskosten über Bankkredite finanziert werden. Davon werden 896 Mio. $ bei ausländischen Banken aufgenommen. Mit den ausländischen Krediten werden die für das Kombinat benötigten Anlagenimporte finanziert. Die Bautätigkeit im Wert von 504 Mio. $ wird mit Darlehen russischer Banken gedeckt, für die Staatsgarantien bereitgestellt werden.

Die Unterstützung des Staates wird auch benötigt, um die Umwandlung des Investitionsstandortes von einer Waldregion in eine Sonderwirtschaftszone (SWZ) zu beschleunigen. Ein entsprechender Erlass der Regierung ist am 13.1.2015 ergangen. Nun kann die Regionalverwaltung Wologda beim Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung in Moskau den für die SWZ-Gründung notwendigen Umwandlungsantrag stellen. Ein Sveza-Sprecher gab bekannt, dass ab SWZ-Gründung weitere zwei Monate für Feinabstimmungen, 18 Monate für Projektierungsarbeiten und 32 Monate für den eigentlichen Bau ins Land gehen werden.

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