Zehntausende Opfer der sowjetischen Repression beim Namen genannt

Mit Gedenkaktionen wurden am 30. Oktober der tausenden unschuldiger Opfer gedacht, die während der Sowjetzeit verurteilt, erniedrigt, eingesperrt und umgebracht wurden. Viele Angehörige und Nachkommen erzählten vom Leben der Opfer bis zu ihrer Verhaftung, nach der viele oft spurlos in Lagern oder Massengräbern verschwanden. Gemäss einer Umfrage hält fast die Hälfte der russischen Bevölkerung eine Wiederholung des Sowjet-Terrors für möglich.

In Moskau und St. Petersburg fand die Aktion “Man möchte alle beim Namen nennen” vor den so genannten Solowetzker Steinen statt, die an die ersten Straflager des Sowjetregimes in der Weissmeer-Region erinnern. Auch andernorts, auf dem Lubjanka-Platz und auf dem ehemaligen NKWD-Schiessplatz Butowo bei Moskau oder beim Petersburger Achmatowa-Museum und auf dem Lewaschowo-Friedhof wurde an die Opfer erinnert und gebetet.

Namenslisten mit stockender Stimme gelesen

Am 30. Oktober lasen Freiwillige die Namenslisten mit Namen, Beruf, Urteil und Todesdatum der Menschen, die vor allem in der Zeit zwischen 1918 und 1953 im blutigen Getriebe des Gulag verschwanden. Dazwischen erzählten Verwandte der Opfer von ihren letzten Erinnerungen an ihre Grossväter oder Grossmütter und aus deren Leben – oft mit stockender Stimme und Tränen in den Augen.

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