Wodkakonsum in Russland – ein Mythos?© russland.news

Wodkakonsum in Russland – ein Mythos?

Einer der ältesten und hartnäckigsten Mythen über Russland ist der russische Alkoholismus. Wie oft man auch versucht, ihn zu entlarven, eine Flasche Wodka ist für die meisten Europäer immer noch das erste Bild, das man vor Augen hat, wenn man an Russland denkt.

Die Daten aus aktuellen soziologischen Untersuchungen zeigen uns jedoch ein ganz anderes Bild. Mehr als ein Drittel der Russen (38 Prozent) trinkt laut einer Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts WZIOM überhaupt keinen Alkohol. Von den Befragten über 60 Jahren rühren 51 Prozent die Flasche nicht an. Soziologen sagen, dass 25 Prozent, also nur einer von vier Befragten, weniger als einmal im Monat Alkohol trinken. Ungefähr einmal im Monat und zwei- bis dreimal im Monat trinken jeweils 14 Prozent und 18 Prozent alkoholische Getränke. Junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren trinken am häufigsten einmal im Monat, während Befragte im Alter von 25 bis 44 Jahren zwei- bis dreimal im Monat trinken. Vier Prozent trinken mehrmals pro Woche, während nur ein Prozent jeden Tag trinkt.

Außerdem bevorzugen die Russen eher Bier als Wodka, wobei Wein, Champagner und Spirituosen seltener als einmal in Monat getrunken werden. Alkoholische Cocktails sind in Russland überhaupt nicht beliebt – 91 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese nicht trinken. Der Anteil der Menschen, die glauben, dass alle Arten von Alkohol irgendeine negative Auswirkung auf die Gesundheit haben, ist von 55 Prozent im Jahr 2018 auf 81 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. 15 Prozent der Befragten glauben jedoch, dass es harmlose Alkoholmengen gibt. Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) bezeichneten Wein als die „harmloseste“ Art von Alkohol. Zwölf Prozent denken immer noch, dass Wodka ihnen nicht schaden würde.

[hrsg/russland.NEWS]

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