„Will nicht ins Gefängnis“ – russischer NTV-Moderator schweigt

„Will nicht ins Gefängnis“ – russischer NTV-Moderator schweigt

NTV-Moderator Andrey Norkin geriet während der Ausstrahlung der Sendung „Meeting Place“ in eine schwierige Situation.

In einem auf Twitter kursierenden Ausschnitt, der rund 70 Sekunden lang ist, weigert sich der bekannte Moderator Stellung zur aktuellen Situation der russischen Streitkräfte in der Ukraine zu beziehen.

Er versuchte, den Rückzug der russischen Armee aus Cherson zu kommentieren. Und er fand heraus: Ob er den Rückzug billigt oder den Rückzug verurteilt, er wird immer mit dem russischen Strafgesetz in Konflikt kommen.

In dem Video erklärt Andrey Norkin: „Wenn Sie nun erwarten, dass ich erkläre, was ich davon halte, dann… ich werde gar nichts sagen. Aber ich werde auch begründen, warum. Wenn ich die Entscheidung unterstütze und sage, dass das Verteidigungsministerium korrekt handelt, Cherson zu verlassen, dann rufe ich öffentlich dazu auf, die russische territoriale Integrität zu verletzen. In unserem Strafgesetz ist das der Paragraph 280 Absatz 1. Ich habe das heute morgen geprüft. Darauf stehen mehrere Jahre Gefängnis.

Und wenn ich die Entscheidung nicht unterstütze und die Ansicht vertrete, dass das Verteidigungsministerium falsch gehandelt habe, Cherson zu verlassen, dann würde ich öffentlich die Streitkräfte diskreditieren. Das würde gegen den Paragraph 280 Absatz 3, verstoßen. Die Strafe ist ähnlich.

Ich will nicht ins Gefängnis gehen, also werden wir uns nun einen Beitrag ansehen und dann werde ich an unsere geschätzten Experten übergeben.“

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