Westen stark, nicht mehr dominant

Es war ein Volksfest, geprägt von einer Mischung aus Trauer und Stolz. Wer der Ansicht war, der ausgeprägte Patriotismus in der russischen Gesellschaft sei das Resultat infamer TV-Propaganda, hätte am Samstag in Berlin mit dabei sein sollen, auf dem Gelände der sowjetischen Ehrenmale in Treptow und im Tiergarten. Während nahe des Brandenburger Tors die diplomatische Prominenz überwog, strömten die russischen Berliner (und viele ihrer deutschen Freunde) auf das weitläufige Treptower Gelände.

So gut wie jede ehemals sowjetische Familie hat Gefallene zu beklagen: Großeltern und Urgroßeltern, Onkel, Tanten. Der im Vergleich zu Deutschland wesentlich stärker ausgeprägte Respekt vor der älteren Generation hält das Andenken auch unter den Jungen lebendig. Dort vermischt es sich mit dem Stolz, immer noch die Kraft zu einem eigenen russischen Weg in der Welt und durch die Geschichte zu besitzen. Das unterscheidet auch solche jungen Russen, die auf deutsche Schulen gegangen sind, nicht von ihren Landsleuten in der Heimat.

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