Weltcup-Etappe Winterberg: Rennrodler Stepan Fjodorow mischt die deutsche Konkurrenz auf

Der russische Rodler Stepan Fjodorow hat am Wochenende auf der Bobbahn in Winterberg im Sauerland die besten Ergebnisse seiner Karriere eingefahren – hinter dem deutschen Dauersieger Felix Loch holte er Silber im Einzel, und in der Staffel wurde er mit seinen Teamkollegen Jekaterina Baturina, Alexander Denissjew und Wladislaw Antonow Dritter. Die Bahn in Winterberg war vor Wochen wegen eines spektakulären Unfalls mit Todesfolge in die Schlagzeilen geraten.

Am Ende lag der 27-jährige Fjodorow aus der westsibirischen Industriemetropole Kemerowo auf der Traditionsbahn in Winterberg nur sieben Hundertstel hinter Olympiasieger Felix Loch, der so etwas wie ein Abo auf Weltcupsiege zu haben scheint und auch in diesem Winter die Weltrangliste anführt, auf der Stepanow als Siebter figuriert. Auch im Staffellauf waren die Russen obenauf –  hinter dem deutschen und dem österreichischen Team holten sie Bronze.

In diesem Winter zeigt Stepanows Formkurve deutlich nach oben. Während er beim ersten Weltcup-Rennen des neuen Jahres in Calgary disqualifiziert wurde, fuhr er in Königssee auf Rang vier, in Oberhof kam nur der achte Platz heraus, aber nun kletterte Stepanow endlich aufs Siegertreppchen. Die letzte Weltcup-Etappe dieses Winters sowie die Europameisterschaft werden übrigens in Sotschi ausgetragen, was der russischen Mannschaft weiteren Auftrieb geben könnte.

Das Rennen in Winterberg fand unter schwierigen Witterungsbedingungen statt – am Samstag schneite es heftigst. Aber das war ein kleines Übel, das beim Wintersport eben ab und an passiert. Überschattet wurde das internationale Großereignis von einem tödlichen Unfall, der sich Anfang Januar ereignet hatte. Vier junge Männer waren in der Nacht zum 3. Januar über den Zaun geklettert, um „aus Lust und Laune“ und „für den Adrenalinkick“ auf einem Kinderschlitten durch den Eiskanal zu jagen.

Auf der Bahn stand ein Mini-Traktor, der an dem Tag zum Aufarbeiten der Eisfläche eingesetzt werden sollte. In völliger Dunkelheit und in vollem Tempo rasten die Männer gegen das Gerät – einer von ihnen starb an der Unfallstelle, die beiden anderen mussten schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Nach diesem tragischen Zwischenfall war überlegt worden, die anstehende Deutsche Meisterschaft im Skeleton abzusagen, man entschied sich aber anders.

[sb/russland.RU]

 

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